Ganz kleine Babys können oft noch recht einfach und schnell einschlafen. Alles, was sie dafür benötigen, ist, gestillt bzw. gefüttert, geschaukelt oder getragen zu werden. Sind die Babys etwas älter, verschnupft oder zahnen sie, sieht die Sache schon etwas anders aus. Diese Einschlaftipps für Babys sind es wert, ausprobiert zu werden.
Schlafen vorbereiten
Bereiten Sie das Zubettgehen schon sehr früh nach dem immer gleichen Muster vor. Ziehen Sie Ihrem Baby den Schlafsack (oder später einen Pyjama) an, folgen Sie einem gemeinsamen Gutenachtritual und verabschieden Sie sich mit einem Küsschen. Achten Sie darauf, dass das Licht gedämpft ist, und vermeiden Sie Stimulation, indem Sie das Baby nach dem Wechseln der Windel oder Füttern gleich wieder hinlegen. Das Baby sollte immer frisch gewickelt und satt sein, bevor es schlafen gelegt wird. Übrigens: Die optimale Zimmertemperatur für erholsamen Schlaf liegt zwischen 16 und 18 Grad.
Gutenachtrituale
Beliebte Abendrituale sind das Vorsingen von Schlafliedern oder das Abspielen einer Spieluhr. Weiter zählen dazu auch Stofftiere mit Geräuscheffekten wie die „myHummy“-Kuscheltiere. Sie bieten verschiedene Sound-Effekte, die die Kinder beruhigen und ihnen das Einschlafen erleichtern sollen. Mit diesen Ritualen erkennt das Baby, dass es schlafen soll.
Neben vielen Ritualen, gibt es eine weitere innovative Einschlafhilfe für Babys:
Weißes Rausche kann helfen
Bereits im Mutterleib sind Babys von einer permanenten Geräuschkulisse umgeben. Sei es der Herzschlag der Mutter, ein dumpfes, monotones Rauschen oder Geräusche des Verdauungsapparates. Kein Wunder also, dass die Kleinen nach der Geburt von den fremden Tönen und unterschiedlichen Frequenzen überfordert sind und sich erst daran gewöhnen müssen. Doch es gibt einen Trick, der Babys schnell wieder einschlafen lässt: Weißes Rauschen.
Was ist Weißes Rauschen?
Weißes Rauschen, auch White Noise genannt, ist ein konstantes Geräusch, das an die Töne und den Frequenzbereich im Mutterleib erinnert. Dadurch wird dem Kleinen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Es beruhigt sich und schläft schneller ein. Vor allem bei Babys zwischen 0 und 6 Monaten hat sich diese Methode bewährt. Das Geräusch selbst kann man mit dem Rauschen eines TV-Geräts vergleichen, wenn kein Sender empfangen werden kann. Mittlerweile gibt es aber auch viele spezielle White-Noise-Produkte und sogar eigene Playlists auf Spotify!
Wie wird Weißes Rauschen eingesetzt?
Das Geräusch sollte dem Baby am besten in Zimmerlautstärke (ca. 50 Dezibel) vorgespielt werden. Ob Sie dafür ein spezielles Gerät, das Rauschen des Fernsehers oder einer Playlist verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Sollte Ihr Kind sich dadurch nicht beruhigen, können Sie die Lautstärke anfangs auf 55 bis 60 Dezibel erhöhen und nach dem Einschlafen runterschalten oder einfach ausschalten. Achten Sie auch darauf, dass das verwendete Gerät nicht direkt neben dem Bettchen steht, sondern mindestens zwei Meter davon entfernt.
Kein Allheilmittel
Es ist an dieser Stelle wichtig zu wissen, dass es Kinder gibt, bei denen Weißes Rauschen einfach nicht funktioniert. Bei Babys, die positiv auf Weißes Rauschen reagieren, könnte es außerdem zu Einschlafproblemen kommen, sobald das Geräusch nicht verfügbar ist, wie z. B. bei der Tagesmutter oder bei den Großeltern. Tatsache ist, dass Eltern sich bewusst sein müssen, dass Weißes Rauschen kein Wundermittel ist. Denn unterschiedliche Babys haben unterschiedliche Bedürfnisse, die nicht ausschließlich durch spezielle Geräusche gestillt werden können.
Baby unterstützen
Lernen Sie zu erkennen, wann Ihr Baby müde ist. Es zeigen sich dann Zeichen wie ständiges Gähnen, Grimassen ziehen oder Stirnrunzeln. Es reibt seine Augen oder zupft immer wieder an Haaren und Ohren. Helfen Sie ihm dann dabei, die momentane Aktivität ruhig ausklingen zu lassen, und dämpfen Sie Licht und Geräusche. Was Sie außerdem machen können, ist, jeden Tag mindestens ein bis zwei Stunden mit dem Kind spazieren zu gehen, ihm regelmäßig alle drei bis vier Stunden eine altersgemäße Mahlzeit und genug Flüssigkeit anzubieten und ihm ausreichend Gelegenheit zu geben, sich intensiv zu bewegen.
Die Sache mit dem Durchschlafen
Wann ein Kind durchschläft, kann niemand genau vorhersagen. Man geht aber davon aus, dass der Schlafrhythmus des Kindes in den ersten Monaten von seinen Bedürfnissen gesteuert wird. Ab etwa einem halben Jahr ergibt er sich durch Gewohnheit und Struktur des Alltags – was von den Eltern leichter kontrolliert werden kann. Neugeborene wachen in den ersten paar Wochen noch öfter auf, um gewickelt und gefüttert zu werden. Manche Babys schlafen bereits nach dem ersten Monat durch, andere brauchen länger, um einen Rhythmus zu entwickeln. Führen Sie vier Wochen lang ein Schlafprotokoll, in dem Sie alle Schlafzeiten Ihres Babys eintragen. Am Ende des Monats können Sie die Gesamtschlafdauer durch 28 dividieren, um das durchschnittliche Tagesschlafbedürfnis Ihres Babys zu ermitteln.
Schwierige Phasen
Gerade wenn das Kind in einer Wachstumsphase steckt und tagsüber Erlebtes verarbeiten muss, ist es nachts besonders unruhig. Auch eine Erkältung oder das lästige Zahnen können Gründe dafür sein. Hier hilft oft nur mehr, das Kind zu sich in die Mitte des Bettes zu legen oder in der Trage solange zu beruhigen, bis es wieder einschläft. Zur Gewohnheit sollte diese Methode allerdings nicht werden. Generell sollte man dem Baby jedoch ermöglichen zu erlernen, alleine einzuschlafen. Vielleicht helfen ein Schnuller oder ein Stofftiermit Sound-Effekt.
Im folgenden Video zeigt Carina Köberl weitere Tipps & Tricks für die Abendroutine mit Baby:
Erholsamer Schlaf für Eltern
Nicht nur Babys Schlaf ist wichtig, auch Eltern sollten auf einen erholsamen Schlaf achten. Denn frischgebackene Eltern können aufgrund kurzer Nächte schnell überfordert sein. Diese Schlaftipps für Eltern versprechen Abhilfe, wenn das Baby die Nacht wieder einmal zum Tag macht.
Beim ersten Anzeichen von Schläfrigkeit handeln
Achten Sie auf den natürlichen Biorhythmus Ihres Babys. Anzeichen von Schläfrigkeit deuten darauf hin, dass das Schlafhormon Melatonin im Körper erhöht ist. Die beste Zeit, das Kind hinzulegen. Wenn man zu lange damit wartet, kann es passieren, dass der Melatoninspiegel wieder sinkt und vermehrt Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet werden. Dies erschwert ein Ein- bzw. Durchschlafen und sorgt für ein früheres Erwachen. Sobald Ihr Baby ruhig wird, sich nicht mehr dafür interessiert, was in seiner Umgebung passiert, und vor sich hin starrt, wird es Zeit fürs Bett. Ein entspannendes Abendritual wie ein warmes Bad oder eine Massage mit einem milden Öl können zusätzlich helfen.
Die Temperatur senken
Auch Babys schlafen besser in einem kühlen Raum. Achten Sie darauf, dass das Thermostat nachts nicht mehr als 16 bis 18 Grad anzeigt und die Raumtemperatur tagsüber zwischen 20 und 22 Grad liegt. Das sind die optimalen Bedingungen, um Ihnen und Ihrem Baby einen angenehmen Schlaf zu ermöglichen. Und keine Sorge, es ist ganz normal, dass sich die Finger des Kleinen kalt anfühlen. Legen Sie zur Sicherheit Ihre Hand auf seine Brust, fühlt sich diese warm an, ist alles in Ordnung. Zusatztipp: Das „Einschlaflicht“ von Reer wirft Lichtprojektionen an die Decke und zeigt Raumtemperatur und Uhrzeit an.
Für kleinere und größere Notfälle vorbereiten
Keiner hat Lust, mitten in der Nacht die Bettwäsche zu wechseln, falls die Windel ausläuft oder die Milch wieder hoch kommt. Einer der besten Schlaftipps für Eltern ist, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen. Beziehen Sie das Gitterbett mit einem Leintuch, legen Sie einen wasserfesten Matratzenschutz darüber und beziehen Sie diesen mit einem zweiten Leintuch. Auf diese Weise kann man die erste und zweite Schicht einfach abnehmen und das Baby kann schnell wieder weiterschlafen, ohne dass man das Licht einschalten muss. Halten Sie auch eine frische Windel zum Wickeln, einen frischen Body und Schlafsack bzw. ein Spucktuch bereit. So kommen auch Sie schneller wieder ins Bett.
Sich abwechseln
Wennman Schlaftipps für Eltern bekommt, lautet der wohl häufigste Ratschlag, sichbeim „Baby-Dienst“ abzuwechseln. Es gibt keinen Grund, dass jedes Mal beidewach sein müssen, um das Baby zu füttern oder zu wickeln. Ein Elternteil kannz. B. die Zeit ab ca. zwei Uhr morgens übernehmen und der andere dieFrühschicht. Sollten Sie stillen, kann der Partner vorher das Windelwechselnübernehmen. Auf diese Weise bekommen Sie beide jede Nacht zumindest vier bisfünf Stunden ununterbrochenen Schlaf.