Die richtige Wundversorgung:
Erste Hilfe bei kleinen Wunden
Um Verschmutzungen so schnell wie möglich aus der Wunde zu entfernen, sollte man diese direkt unter fließendem, lauwarmem Wasser ausspülen. Kleinere Schnittwunden dürfen anfangs ruhig etwas bluten, um Keime herauszuspülen. Steinchen oder Glassplitter, die sich durch das Abspülen nicht lösen lassen, mit einer sauberen, desinfizierten Pinzette entfernen. Auch die Hände sollten vor der Behandlung desinfiziert werden. Nach der Reinigung gleichmäßig Desinfektionsmittel auf die Wunde auftragen. Ob Gel, Spray oder Creme ist Geschmackssache. Mindestens 60 Sekunden lang einwirken lassen, bevor das Pflaster aufgeklebt wird.
Richtiges Pflaster verwenden
Es gibt Leute, die schwören darauf, dass Wunden besser verheilen, wenn sie nicht mit einem Pflaster bedeckt sind. Allerdings ist der Schutz wichtig, um das noch feuchte Sekret der Wunde in Ruhe arbeiten zu lassen, ohne dass Schmutz oder Keime eindringen können.

- Bei Schnitt- und kleineren Schürfwunden: eignen sich normale Wundpflaster. Vor dem Aufkleben sollte die Haut fettfrei, trocken und sauber sein. Wasserabweisende Pflasterstrips sind vor allem im Urlaub praktisch. Sensitiv-Pflaster haben ein sehr weiches Vlies, sind atmungsaktiv und lassen sich ohne Kleberückstände entfernen. So wird verhindert, dass die umliegende Haut unnötig gereizt wird.
- Bei kleineren Verletzungen der Finger sollte man ein spezielles Fingerpflaster verwenden, das nicht erst zugeschnitten werden muss.
- Für Kinder gibt es eigene Kinderpflaster mit süßen Motiven und einem Wundkissen, das vor Schmutz und Wasser schützt.
- Bei größeren oder nässenden Schürfwunden lieber zu einem Gel-Pflaster greifen. Hier ist eine wasserregulierende Wundversorgung besonders wichtig, um dem Risiko einer Narbenbildung vorzubeugen.
Für einen optimalen Heilungsprozess sollte man das Pflaster täglich wechseln und darauf erst verzichten, wenn sich keine Flüssigkeit mehr in der Wunde ansammelt.

PECH-Regel
Besonders Aktive sollten sich bei gezerrten, verstauchten oder geprellten Gliedmaßen immer an die PECH-Regel halten. P bedeutet „Pause“. Der verletzte Körperteil sollte unbedingt ruhiggestellt werden. E steht für „Eis“. Am besten sofort ein Tuch um eine Kältekompresse wickeln und 15 Minuten auf die Schwellung legen. Mit C ist „Compression“ gemeint. Eine Arnika-Salbe auf die Schwellung bzw. Prellung auftragen und anschließend einen elastischen Druckverband anlegen, um Blutergüsse und weitere Schwellungen so gering wie möglich zu halten. H bedeutet „Hochlagern“. Den betroffenen Körperteil über Herzhöhe lagern, um den Rückfluss des Blutes zu verbessern.
Wann zum Arzt?
Biss- und Stichwunden von Tieren, Brand- und Platzwunden sollten immer von einem Arzt oder einer Ärztin behandelt werden. Auch wenn der Biss oder Stich nicht sehr tief ist bzw. keine große Wunde zu erkennen ist. Besonders stark verunreinigte Wunden sollten nach der Erstversorgung sicherheitshalber auch noch einmal professionell gesäubert werden. Achten Sie außerdem darauf, regelmäßig Ihren Impfpass zu kontrollieren. Liegt Ihre Tetanus-Impfung länger als 10 Jahre zurück, sollte eine Auffrischung vereinbart werden.
Doch was kann man tun um die Wundheilung zu fördern? Hier gibt es folgende Tipps:
Wundheilungsprodukte
Gerade wenn man unterwegs ist und sich verletzt, ist es oft hilfreich, wenn man ein Wundgel oder ein Wundspray dabei hat. Sie wirken sowohl bei kleineren Verletzungen als auch bei Verbrennungen. Sie eignen sich für akute und chronische Wunden und sorgen dafür, dass sich Verkrustungen später leichter lösen. Das Spray ist besonders praktisch, da es gleichzeitig desinfizierend wirkt und die Wunde reinigt.
Hausmittel
Oft hilft ein Blick in sein Küchen- oder Badezimmerregal. Honig hat beispielsweise antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften. Aber auch Aloe vera, Zink und Arnika fördern die Wundheilung und wirken antientzündlich. Die Wunde, wie oben schon erwähnt, vor dem Auftragen unbedingt unter fließendem Wasser reinigen und anschließend desinfizieren, um Infektionen zu vermeiden. Außerdem sollte das Hausmittel erst aufgetragen werden, wenn die Blutung bereits gestillt ist.

Lebensstil
Auch der Lebensstil kann entscheidend zum Heilungsprozess beitragen. Einer der wirksamsten Tipps zur Wundheilung lautet, mit dem Rauchen aufzuhören. Zumindest bis die Wunde verheilt ist. Nikotin sorgt für eine schlechtere Durchblutung der Haut und eine verzögerte Neubildung des wichtigen Fasergewebes. Mit einer gesunden, vitamin- und proteinreichen Ernährung und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr ist von der Verletzung bald nichts mehr zu sehen. Diesen Prozess kann man auch durch die Einnahme von Zink- und Vitamin-C-Präparaten unterstützen.
Wer diese Tipps berücksichtigt, kann sich entspannt auf eine aktive Zeit freuen.

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