· Frauengesundheit und Sexualität sind noch immer Tabu-Themen, das beeinflusst auch die mentale Gesundheit.
· 40 Prozent wissen nicht, wie lange der weibliche Zyklus dauert, ein Fünftel glaubt, dass Bewegung Menstruationsbeschwerden verstärkt.
· Größtes Interesse an Frauengesundheit in Vorarlberg – Steiermark an letzter Stelle im Bundesländerranking.
· Etwas mehr als die Hälfte ist überzeugt, dass Gender-Medizin eine Behandlung verbessern kann.
· BIPA-Kampagne „Ehrlich gesagt“ will sensibilisieren, Mut machen und den öffentlichen Diskurs anregen.
Etwas mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung sind Frauen. Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden haben eine enorme Auswirkung auf die Verfassung unserer Gesellschaft. Dennoch sind Frauenthemen vor allem weibliche Themen. 88 Prozent der Frauen, aber nur die Hälfte der Männer in Österreich haben Interesse an Frauengesundheit. Ihr Wissensstand zu Schwangerschaft, Pubertät oder Verhütungsmethoden ist deutlich geringer als jener von Frauen, das zeigt eine aktuelle repräsentative Studie* des österreichischen Drogeriefachhändlers BIPA. Für BIPA-Geschäftsführer Markus Geyer ist das unzureichend: „Frauengesundheit geht uns alle an, auch uns Männer. Das Wohlbefinden von Frauen ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Darum ist es wichtig, dass auch Männer über frauenspezifische Themen informiert sind, sich aktiv am öffentlichen Diskurs beteiligen und dazu beitragen, soziale Stigmata und Scham abzubauen.“ Das größte Interesse an Frauengesundheit besteht in Vorarlberg (77 %), am wenigsten interessiert sind die Steirer:innen. Sie liegen mit nur 57 Prozent deutlich unter dem Österreich-Schnitt (69 %).
„Ehrlich gesagt, wirken sich Tabus auf die mentale Gesundheit aus“
Und davon gibt es noch immer einige: Inkontinenz liegt auf Platz eins, dicht gefolgt von Sexualität bzw. Intimität – rund ein Fünftel der Bevölkerung adressiert diese Themen ungern. Bei der Gen Z geben 15 Prozent, und damit doppelt bzw. dreimal so viele wie in allen anderen Altersgruppen, an, dass das Körperbild und Essstörungen Themen sind, über die sie ungern sprechen. Am entspanntesten ist die Generation der Babyboomer: 60 Prozent haben keine Hemmungen, über Frauengesundheitsthemen zu sprechen, in der Gesamtbevölkerung sind es nur 46 Prozent. Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass die Kärntner:innen eher Vorbehalte haben, die Wiener:innen besonders offen sind: Nur 37 Prozent der Befragten in Kärnten, aber 52 Prozent jener in Wien geben an, dass es kein Thema zur Frauengesundheit gibt, über das sie ungern sprechen würden. Wie wichtig das ist, zeigt ein Blick auf die mentale Gesundheit, denn wer über sein Wohlbefinden mit anderen sprechen kann, fühlt sich deutlich besser. Während knapp 40 Prozent jener Personen, die keine:n Gesprächspartner:in haben, ihre mentale Gesundheit als (eher) schlecht einschätzen, sind es bei jenen, die mit ihrem:ihrer Partner:in sprechen, nur die Hälfte (19 %). Auch der Austausch mit Ärzt:innen, der Familie oder Freund:innen zeigt ähnlich starke Effekte.
BIPA Gewerberechtliche Geschäftsführung Medizinprodukte & Category Eva Paschinger: „Darüber reden hilft. Daher sprechen wir Frauenthemen mit unserer neuen Kampagne ganz offen und direkt an.“ Die heute präsentierte BIPA-Initiative „Ehrlich gesagt“ thematisiert etwa, wie sich monatliche Menstruationsbeschwerden anfühlen. Sie spricht an, dass die Doppelbelastung von Beruf und Familie nach wie vor Frauen trifft, und sie zeigt den hohen gesellschaftlichen Druck auf Mädchen und Frauen. Jede vierte Frau, so die aktuelle Studie, gibt an, dass es ihr aktuell psychisch schlecht geht. Bei jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahren sind es sogar 30 Prozent der Befragten. In Großstädten wird die mentale Gesundheit schlechter eingeschätzt als im ländlichen Raum (28 % vs. 19 %). Die Ursachen reichen von ständiger Müdigkeit, über Erschöpfung, Selbstzweifel und dem Gefühl alleingelassen zu sein - 23 Prozent nennen außerdem die Doppelbelastung Beruf und Familie. „Wir wollen mit der Kampagne nicht provozieren, sondern über diese so wichtigen Themen diskutieren. Nur dann gelingt es, gemeinsam Lösungen zu finden und vermeintliche Frauenthemen endlich in die Mitte unserer Gesellschaft zu rücken, wo sie hingehören.“, so Paschinger.
Nur ein Drittel spricht mit dem:der Partner:in, Arbeitsplatz ist Tabu
Wenn es um Themen der Frauengesundheit geht, so sind Freund:innen und Frauenärzt:innen für etwas mehr als die Hälfte der Österreicher:innen Anlaufstelle Nummer eins. Ein Drittel tauscht sich mit Familienmitgliedern aus, erst danach folgt der:die Partner:in. Kaum über weibliche Gesundheitsthemen wird bisher am Arbeitsplatz gesprochen. Nur für neun Prozent der Befragten ist das eine Option. Markus Geyer: „Wir verbringen einen Großteil unseres Tages in der Arbeit, auch hier sollte es also selbstverständlich sein, über Themen wie Menstruation, Menopause oder Mental Load zu sprechen. Als Arbeitgeberin sehen wir uns klar in der Verantwortung, den Diskurs zu fördern und so setzen wir verschiedene Initiativen, um Tabus abzubauen und Information bereitzustellen.“ Seit Anfang April bekommen BIPA Mitarbeiter:innen in ganz Österreich Gutscheine für kostenlose Periodenprodukte. Damit will das Unternehmen nicht nur eine finanzielle Entlastung schaffen, sondern ebenso das Thema an sich enttabuisieren. Die Gutscheine bekommen auch alle männlichen Kollegen, denn es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, über Binden und Tampons Bescheid zu wissen und diese für weibliche Familienmitglieder zu besorgen, so der Geschäftsführer.
Aufholbedarf bei der Wissensvermittlung
Im Rahmen eines Wissenstests wurden in der Studie die Kenntnisse über Menstruation, Menopause, Endometriose und Gender-Medizin abgefragt. Das Ergebnis: 40 Prozent aller Befragten – 55 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen – wussten nicht, wie lange ein Menstruationszyklus im Durchschnitt dauert. Jeder fünfte Mann war sich sogar absolut sicher, dass die vorgeschlagene Dauer von 21 bis 35 Tagen auf keinen Fall stimmen kann. Knapp ein Viertel der Österreicher:innen glaubt zudem, dass körperliche Aktivität Beschwerden verstärken kann. Beim Thema Menopause hat der Großteil der Befragten das durchschnittliche Eintrittsalter richtig geschätzt. Wissen über Symptome, Behandlungen wie etwa Hormontherapie oder Einfluss auf die psychische Gesundheit, ist jedoch erst mit zunehmendem Alter wirklich vorhanden. Während bei den Millennials nur 32 Prozent angeben, über viel oder ausreichend Wissen zu verfügen, so sind es bei den Babyboomern immerhin doppelt so viele (61 %) - bei Frauen steigt das Wissen im alter deutlich an, bei Männern ist es gleichbleibend niedrig. Im Freundes- und Familienkreis spricht lediglich ein Drittel der Frauen über die Menopause, bei den Männern sind es nur knapp 10 Prozent. Bei Endometriose – einer der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen – ist die Gen Z am besten informiert, mehr als die Hälfte der Männer und auch 23 Prozent der Frauen wissen jedoch nicht, welche Eigenschaften die chronische Krankheit, von der rund 300.000 Frauen in Österreich betroffen sind, am besten beschreibt.
Dr.in Miriam Hufgard-Leitner, MSc. ist Gender-Medizin Expertin und Oberärztin für innere Medizin am AKH Wien und kennt das Problem der Mythen, wenn es um Frauengesundheit geht: „Im Internet findet man heute so viel Information. Doch vieles ist widersprüchlich, unvollständig oder schlichtweg falsch.“ Die Ärztin spielt damit etwa auf den Mythos an, dass Sport Menstruationsbeschwerden verstärken würde oder dass Hitzewallungen in der Menopause völlig normal seien. Herausforderungen bei der Informationsbeschaffung werden auch in der Umfrage ersichtlich: Mehr als die Hälfte der Frauen ist unsicher, ob bereitgestellte Information glaubwürdig ist, auch persönliche Erfahrungsberichte fehlen ihnen (50 %), unvollständige oder widersprüchliche Informationen sehen 47 Prozent als Problem, fast genauso viele haben Schwierigkeiten, medizinische Fachbegriffe zu verstehen. „Frauengesundheit muss aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft herauskommen. Es ist notwendig, verständliche Sprache und niederschwellige Kommunikationswege zu nutzen, um in die Breite zu kommunizieren und Gesundheitskompetenz zu fördern“, erklärt Dr.in Miriam Hufgard-Leitner, MSc., die die BIPA-Kampagne „Ehrlich gesagt“ inhaltlich mit ihrer Expertise unterstützt. Unter anderem zum Thema Gender-Medizin, denn Frauen und Männer haben bei den gleichen Krankheiten oft unterschiedliche Symptome und auch Medikamente haben nicht denselben Effekt bei beiden Geschlechtern – dies wissen übrigens sechs von zehn Befragten.
Frauengesundheit braucht Ernst, nicht nur Aufmerksamkeit
Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern bringt die Umfrage nicht nur beim Wissensstand über Frauengesundheit zu Tage. Denn fragt man danach, ob speziell weibliche Themen in der Gesellschaft ausreichend ernst genommen werden, so zeigt sich, dass deutlich mehr Männer dieser Meinung sind als Frauen. Etwa beim Thema Mental Load bzw. Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Nur 32 Prozent der Frauen, aber 45 Prozent der Männer sind überzeugt, dass die Thematik in der Öffentlichkeit ausreichend Gewicht bekommt. Thomas Schwabl, Geschäftsführer marketagent: „Aufmerksamkeit alleine heißt nicht, dass sich Betroffene auch ernstgenommen und verstanden fühlen. Dass Männer hier eine andere Wahrnehmung haben, zeigt sich auch an anderer Stelle unserer Studie, wo die Mehrheit angibt, emotionale Stütze zu sein und im Alltag bei Beschwerden zu helfen. Das mag durchaus der Fall sein, dennoch ist es verwunderlich, dass sich dann nur ein Drittel der Befragten mit dem:der Partner:in über Frauengesundheit austauscht.“ Bei Menstruationsbeschwerden ist der Gap ähnlich groß – die Hälfte der Männer aber nur etwas mehr als ein Drittel der Frauen stimmen zu, dass das Thema ausreichend Beachtung erfährt. Übrigens erleben Frauen auch bei Arztbesuchen immer wieder, dass ihre gesundheitlichen Anliegen nicht ernstgenommen werden: vier von zehn Frauen haben diese Erfahrung bereits einmal gemacht.
„Die Studienergebnisse waren für uns eine klare Bestätigung, dass es genau der richtige Zeitpunkt ist, Frauenthemen und insbesondere die Frauengesundheit stärker in den öffentlichen Diskurs zu tragen. Auf den verschiedenen BIPA-Kanälen starten wir eine Informationsoffensive, die keine einmalige Aktion, sondern ein langfristiges Engagement darstellt. Und mit der wir uns auch an Männer richten“, sagt Eva Paschinger, die auch Sprecherin der „Ehrlich gesagt“-Kampagne ist. Der Wunsch nach mehr Information und auch Gesundheitsservices im Drogeriefachhandel ist jedenfalls gegeben. 57 Prozent der Frauen wünschen sich zudem Community Angebote, um sich über Frauengesundheit auszutauschen.
*Über die Studie:
Für die Studie wurden im Februar und März 2025 insgesamt 1.548 Personen in Österreich im Alter zwischen 14 und 75 Jahren befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die österreichische Bevölkerung. Durchgeführt wurde sie vom Online-Marktforschungsinstitut Marketagent.
Über die Initiative „Ehrlich gesagt“:
„Ehrlich gesagt“ ist eine Initiative der österreichischen Drogeriekette BIPA, die frauenspezifische Themen in den breiten, öffentlichen Diskurs tragen will. Ganz bewusst werden deshalb nicht nur Frauen, sondern auch Männer angesprochen, denn Frauenthemen gehen alle an. Die Kampagne will nicht belehren oder provozieren, sondern vielmehr diskutieren und gemeinsam Lösungen finden. Dazu wird es auf den BIPA-Kanälen verstärkt Informationen zu Themen wie Frauengesundheit, Mental Load, Selbstbewusstsein und Empowerment sowie mentaler Gesundheit oder auch der Vereinbarkeit von Beruf & Familie geben. Neben einer Website, wo zahlreiche Expertinnen zu diesen Themen zu Wort kommen, sind auch Webinare und Workshops, Influencer-Kooperationen auf Social Media sowie in Zukunft auch verschiedene Community Angebote geplant.
Weitere Informationen: www.bipa.at/cp/ehrlichgesagt
Über BIPA
BIPA ist Österreichs preisstarke, moderne Drogerie für Pflege, Schönheit und Wohlbefinden. Mit über 15.000 internationalen Markenartikeln und BIPA Marken wie LOOK BY BIPA, bi good, Babywell, BI CARE, BI HOME, BI LIFE und BI STYLED bietet BIPA ein umfassendes Sortiment für Beauty, Haare, Duft, Baby, Zahnpflege und Gesundheit.
Seit über 45 Jahren begeistert BIPA rund 3,3 Millionen treue Stammkund:innen und bietet als Partner des jö Bonusclubs attraktive Angebote und zahlreiche Vorteile.
BIPA ist Spitzenreiter in der Kund:innenzufriedenheit: 2020 belegte BIPA zwei erste Plätze in der ÖGVS-Studie für „Drogerie (Onlineshops)“ und „Textilreinigung“ sowie 2021 den ersten Platz als Service-Champion in der Kategorie „Drogeriemärkte“.
Mit über 4.000 Mitarbeiter:innen in rund 600 Filialen setzt BIPA auf hochwertige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Mit einem Frauenanteil von 98% setzt BIPA umfassende Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und wurde 2020 erneut als familienfreundlicher Arbeitgeber vom Bundesministerium für Familien und Jugend ausgezeichnet.
Online Shop: www.bipa.at | Facebook: www.facebook.com/BIPA und www.facebook.com/BIPAKarriere |
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Bildtext und Credits zum Bildmaterial:
Bild 01: v.l.n.r.: Thomas Schwabl (Geschäftsführer marketagnet), Miriam Hufard-Leitner (Gender Medizinerin und OÄ), Eva Paschinger (BIPA Gewerberechtliche Geschäftsführerin Medizinprodukte), Markus Geyer (BIPA Geschäftsführer) © Christian Dusek / BIPA
Bild 02: v.l.n.r.: Markus Geyer (BIPA Geschäftsführer), Thomas Schwabl (Geschäftsführer marketagnet), Miriam Hufard-Leitner (Gender Medizinerin und OÄ), Eva Paschinger (BIPA Gewerberechtliche Geschäftsführerin Medizinprodukte), © Christian Dusek / BIPA
Bild 03: v.l.n.r.: Markus Geyer (BIPA Geschäftsführer), Thomas Schwabl (Geschäftsführer marketagnet) © Christian Dusek / BIPA
Fotocredits: Christian Dusek, BIPA Parfumerien Gesellschaft m.b.H, Abdruck zu PR-Zwecken honorarfrei.