Jetzt einmal ganz unter uns gesagt, es spricht kaum jemand gern darüber. Aber welcher Stuhlgang gilt als normal? Ist häufiger Stuhlgang gesund? Da scheiden sich die Geister. Denn sehr oft wird uns suggeriert, dass es optimal ist, wenn man sich einmal täglich entleert.
Eine Studie des AmericanJournal of Gastroenterology hat jedoch enthüllt, dass mehr als 95 Prozent derMenschen einen ganz anderen Stuhlgang haben. Sie entleeren sich nach der3-3-Regel. Das bedeutet, dass von 3 Mal pro Tag bis zu 3 Mal pro Woche alles imRahmen ist. Anders sieht es jedoch aus, wenn gar nichts mehr geht. Dann sprichtman von Verstopfung und das kann den Betroffenen ganz schön zu schaffen machen.
Die Symptome einer Verstopfung
Viele kennen eine bestimmte Art der Verstopfung, wenn sie in ihrem Urlaubsort ankommen und dann erst einmal ein paar Tage nicht auf die Toilette gehen können. Meist regelt sich dieses Problem nach einiger Zeit, und spätestens, wenn man wieder zuhause in seiner gewohnten Umgebung ist, läuft alles wieder wie üblich. Es gibt aber spezielle Symptome, die auf eine dauerhaftere Problematik hinweisen, und die wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Es ist immer schwierig, ab wann genau man von einer Verstopfung spricht, da jeder Mensch einzigartig ist. Und so gestaltet sich auch die Darmentleerung sehr individuell.
Treten folgende Symptome auf, dann kann es sich um eine Verstopfung handeln:
• Sie können Ihren Darm seltener entleeren, als Sie es gewohnt sind
• Der Stuhl ist größtenteils hart und Sie scheiden nur kleine Mengen aus
• Appetitlosigkeit und Unwohlsein
• Blähungen, aufgeblähter Bauch
• Völlegefühl und/oder Bauchschmerzen
• Erschwerter Stuhlgang, teilweise nur durch Pressen und Nachhelfen möglich
• Schmerzen beim Stuhlgang
Das Gefühl, sichunvollständig entleert zu haben
Die Ursachen von Verstopfung
Bestimmte Lebensmittel, aber auch Lebensgewohnheiten können zu einer sogenannten chronischen Verstopfung führen. Man spricht davon, wenn Menschen mehr als drei Monate hindurch weniger als drei Mal wöchentlich Stuhlgang haben und die obengenannten Symptome auftreten.
Zu Verstopfung kommt es, wenn sich der Stuhl zu langsam durch unseren Darm bewegt. Er verhärtet sich dadurch und wird trocken, was in weiterer Folge natürlich die Entleerung erschwert.
Die Gründe für die Verdauungsprobleme können sehr unterschiedlich sein, deshalb ist es sehr wichtig mit dem Arzt Rücksprache zu halten, um die Ursachen einer Verstopfung abzuklären. Denn es gibt einige Krankheiten, die mit einer Trägheit des Darms einhergehen. Darüber hinaus gibt es auch Medikamente, die zur Verstopfung führen, oder man macht hormonelle Veränderungen wie die Wechseljahre oder eine Schwangerschaft durch. Auch Bettlägerigkeit aufgrund einer Krankheit oder nach einer Operation kann die Ursache für eine langsame Darmtätigkeit sein.
Neben den genannten Krankheitsbildern, können aber auch die Lebensumstände zu einem trägen Darm führen. Dazu gehören eine ballaststoffarme Ernährung, Bewegungsmangel, zu wenig Flüssigkeitsaufnahme und Stress. Das heißt, wenn wir uns um einen achtsameren Umgang in diesen Lebensbereichen bemühen, kann sich auch bei der Verdauung eine positive Wende ergeben.
Wenn jemand eine Reisetut, dann kann er was erzählen. Viele klagen wie erwähnt genau dann überVerstopfung. Gründe sind etwa das andere Klima, andere Essgewohnheiten oderauch die unbewusste Unterdrückung des Stuhlgangs, weil man gerade unterwegsist, nicht auf fremde Toiletten gehen mag oder keine Zeit dafür aufbringenwill.
Das hilft bei Verstopfung
Bewegung, viel trinken und ballaststoffreiche Ernährung – viel frisches Obst und Gemüse, etwa Rote Rüben oder Sauerkraut – sind schon ein guter Ansatz, um regelmäßig Stuhlgang zu haben. Gehen Sie öfter mal ein paar Busstationen zu Fuß, benutzen Sie die Stiege statt den Lift und planen Sie am Wochenende die eine oder andere Wanderung ein. Trinken Sie viel Wasser – mindestens zwei Liter täglich – und meiden Sie Alkohol und zuckerhaltige Getränke. Denn diese können sich dehydrierend auf den Körper auswirken, was Verstopfung fördert.
Es gibt jedoch auch Hilfsmittelchen wie Verdauungstees, Trockenobst wie Zwetschken oder Feigen, Flohsamenschalen oder Ähnliches, um die Verdauung sanft in Schwung zu bringen.
Oder aber man versucht, mit Nahrungsergänzungsmitteln dem trägen Darm auf die Sprünge zu helfen. Hier kann man etwa auf Heilerde setzen, die es als Tabletten und als Pulver zum Einnehmen gibt. Kurkuma wiederum soll neben entzündungshemmenden auch verdauungsfördernde Eigenschaften haben und ist etwa in Kapseln erhältlich. Kurkuma ist vor allem in der indischen und chinesischen Medizin beheimatet und gilt dort als wirksames Heilmittel. Will man auf heimische Heilpflanzen setzen, so eignen sich Mariendistel, Artischocke und Löwenzahn als gesundheitsfördernd und entgiftend. Sie enthalten Bitterstoffe, die die Verdauung und die Produktion der Magensäure stimulieren.
Wann sollte man zu einem Arzt oder einer Ärztin?
Wenn sich eineVerstopfung plötzlich zeigt und Symptome wie Fieber, Erbrechen, sehr starkeSchmerzen und ein geschwollener Bauch auftreten, dann sollte man unbedingtärztliche Hilfe suchen.