In Österreich wurden, per Stand Mitte September 2021, bereits 21 Morde an Frauen verübt. Doch nicht nur Femizide, die vorsätzliche Tötung einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von bestimmten traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen von Weiblichkeit, sind im Kampf gegen Gewalt an Frauen ein Problem. Häusliche Gewalt, Belästigung im öffentlichen Raum oder psychische Attacken nahmen in den letzten Jahren immer stärker zu. Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, soll verstärkt auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. Das können wir alle tun, um gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen vorzugehen!
Erziehung
Gewaltprävention beginnt bereits im Kindesalter. Eine liebevolle, behütete Erziehung ist Grundstein für eine gesunde Entwicklung des Kindes. Achten Sie auf Auffälligkeiten Ihres Kindes und besprechen Sie diese mit Ihrem Kinderarzt bzw. Ihrer Kinderärztin. Der Freundeskreis im Teenager-Alter hat natürlich auch großen Einfluss, doch wer seinem Kind ein tolerantes, liebevolles Miteinander vorgelebt hat, muss sich in den meisten Fällen keine Sorgen um eine zukünftige Tendenz zu Gewaltausbrüchen (vor allem gegen Frauen) machen.
Sozialisation
Buben, die mit vielen Frauenfiguren (Mutter, Schwestern, Tanten, Oma, Freund:innen, Erzieher:innen) in ihrem Leben aufwachsen, begegnen Frauen auch im späteren Leben offener als solche, die aus einem männerdominierten Umfeld kommen. Die klassischen Gender-Rollen verschwimmen zum Glück auch in Erziehungseinrichtungen, wie Kindergärten und Schulen, immer mehr. Endlich darf man sich heutzutage auch für „klassischen Mädchen- oder Bubenkram“ interessieren, wenn man nicht dem jeweiligen Geschlecht angehört. Eine geschlechtsneutrale Erziehung ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.
Hilfe annehmen
Ist man selbst von Gewalt betroffen oder kennt jemanden, der häuslicher Gewalt ausgesetzt ist, sollte man sich so schnell wie möglich Hilfe suchen. Vertrauen Sie sich anderen Menschen an, um über das Erlebte zu sprechen, und zeigen Sie sich mit dem Opfer solidarisch, wenn es sich Ihnen anvertraut. Ein sorgsamer Umgang mit sich selbst kann bei der Verarbeitung der Erlebnisse helfen. Der wichtigste Schritt ist jedoch, sich professionelle Hilfe bei Fachberatungsstellen zu holen!
Unterstützung der Frauenhäuser
Als Privatperson kann man Frauenhäuser auch durch Geld- oder Sachspenden unterstützen. Erkundigen Sie sich vorab, was benötigt wird. Oft werden Monatshygiene- und Pflege-Produkte gebraucht, auch Baby-Artikel, wie Windeln, Feuchttücher, Kleidung oder Spielzeug, sind immer gerne gesehen. Haben Sie selbst eine Freundin oder Bekannte, die von häuslicher Gewalt betroffen ist, sollten Sie auf keinen Fall den mutmaßlichen Täter zur Rede stellen (schon gar nicht alleine!), sondern das Opfer lieber zur Beratungsstelle oder Polizeibehörde begleiten.
Passen wir aufeinander auf!
Gewalt hat viele Gesichter, auch sexuelle Belästigung gehört dazu. 80% der Frauen haben bereits Erfahrungen mit Belästigungen im öffentlichen Raum gemacht. Immer wenn es sich um unerwünschtes verbales, nonverbales oder körperliches Verhalten sexueller Natur handelt, ist es Belästigung. Als Betroffene aber auch als Beobachter:in weiß man jedoch häufig nicht wie man in so einer Situation am besten reagieren soll. Deshalb hat L’Oréal Paris in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen NGO Hollaback! Stand UP entwickelt. Stand UP ist ein kostenfreies Training, das in nur 10 Minuten eine bewährte Methodik – die 5 D-Methode – vermittelt, um sowohl Männern als auch Frauen ein sicheres Eingreifen zu ermöglichen, wenn sie Belästigungen auf der Straße beobachten oder erleben.