Der berüchtigte „Hundegestank“, der einem vor allem nach Regentagen sofort in die Nase steigt, ist für Hundebesitzer:innen oft Grund genug, den Vierbeiner sofort in die Badewanne zu stecken. Doch ein Hundefell hat eine bemerkenswerte Selbstreinigungskraft und darf auf keinen Fall überpflegt werden oder mit den falschen Produkten in Berührung kommen. Wir haben die wichtigsten Fakten zum Thema Hund waschen zusammengefasst.
Wie oft sollte man seinen Hund waschen?
Diese Frage wird unter Hundehalter:innen hitzig diskutiert. Ähnlich wie bei Babys und Kleinkindern lautet die Regel: So selten wie möglich, aber so oft wie nötig. Auch bei den Vierbeinern ist es wichtig, den Schutzfilm der Haut zu bewahren und diesen auf keinen Fall durch Überpflegung oder die Verwendung falscher Produkte zu zerstören. Das Fell selbst ist mit einem leichten Fett- und Talgfilm überzogen, der Nässe und Schmutz abhält. Wird der Hund zu oft gewaschen, wird dieser Schutzfilm zerstört und der Hund wird anfälliger für Hauterkrankungen. Hundehaut braucht ungefähr sechs Wochen, um sich nach nur einem Bad wieder zu regenerieren. Deshalb am besten nur alle zwei Monate oder noch seltener baden.
Ab wann sollte man seinen Hund waschen?
Welpen dürfen gar nicht gebadet werden und auch erwachsene Hunde sollte man am besten nur in Ausnahmefällen waschen. Schmutz, sofern möglich, ausbürsten und bei nassem Fell oder schlammigen Pfoten eine Schmutzfangmatte verwenden. Diese saugt Dreck und Wasser auf. Wenn die Haare besonders verfilzt sind oder der Hund sehr stark riecht, ist ein Bad in Ordnung. Man merkt außerdem relativ schnell, wann es Zeit für ein Bad ist. Sobald sich das Fell trotz regelmäßiger Bürst-Einheiten komisch anfühlt oder bereits zu stinken anfängt, sollte man den Hund baden. Viele Hundfriseure:innen bieten auch nur „Waschen“ an, ohne das Fell zu trimmen. Gerade vor dem ersten Bad kann man sich einen Termin beim Hundefriseur oder der Hundefriseurin ausmachen und sich dort Tipps und Tricks abschauen und abholen. Übrigens – oft ist es nicht der Hund, der riecht, sondern das Zubehör!
Wie und wo wäscht man den Hund am besten?
Je nach Größe des Hundes gibt es verschiedene Möglichkeiten. Kleinere Hunde können in einer Baby-Badewanne oder mitunter sogar im Waschbecken gewaschen werden. Besitzer:innen größerer Hunde haben es leichter, wenn sie eine Badewanne zuhause haben. Diese sollte mit einer rutschfesten Matte ausgestattet sein. Heben Sie den Hund in die Wanne und schalten Sie die Handbrause ein. Das Wasser sollte ungefähr 35 Grad warm sein und in einem sanften Strahl aus der Brause kommen. Beginnen Sie bei den Pfoten des Hundes und machen Sie den Hund von unten nach oben vorsichtig nass. Verwenden Sie für den Kopf ausschließlich einen feuchten Waschlappen. Hier sind die Tiere besonders empfindlich und schreckhaft. Wer keine Badewanne zuhause hat, kann seinen geliebten Vierbeiner auch in einem Hundesalon waschen und groomen lassen. Im Sommer bieten sich auch Balkon, Garten und Terrasse an. Statt in die Badewanne stellt man den Hund dann in ein aufblasbares Kinderplanschbecken und braust ihn mit einer Gießkanne mit lauwarmem Wasser ab.
Mit welcher Seife bzw. mit welchem Shampoo darf man den Hund waschen?
In der Regel reicht warmes Wasser aus, um den Hund zu waschen. Ist der Schmutz jedoch sehr hartnäckig oder riecht der Hund stark, hilft ein rückfettendes, unparfümiertes Hundeshampoo. Auf der Verpackung sollte der pH-Wert angegeben sein (zwischen 6,0 und 8,0). Menschen-Shampoos sind für Tiere ungeeignet und dürfen auf keinen Fall verwendet werden. Spezielles Hundeshampoo hat keinen starken Geruch, denn Hunde verabscheuen kräftige Gerüche und bringt somit einen weiteren Vorteil mit sich. Das Shampoo kann man oft direkt bei Tierärzt:innen kaufen oder in Tierhandlungen erwerben.
Seifen Sie den Hund ein und spülen Sie ihn danach gründlich ab. Es dürfen keine Rückstände mehr im Fell übrig bleiben und das Wasser sollte komplett klar sein. Wer möchte, kann zusätzlich auch einen Hunde-Conditioner verwenden. Damit wird das Fell besonders geschmeidig und glänzend. Abschließend noch in der Wanne mit einem Handtuch trocken reiben. Wichtig: Die Haare nicht föhnen, sondern immer lufttrocknen lassen. Achten Sie vor allem im Winter darauf, erst nachdem das Fell komplett trocken ist nach draußen zu gehen. Sonst kann sich ihr Liebling schnell erkälten.
Gibt es Alternativen zum Baden?
Es muss nicht gleich ein Vollbad sein, um leichte Verschmutzungen zu entfernen. Oft reicht es schon aus, das Tier mit einem feuchten Handtuch vorsichtig abzurubbeln. Leichte Verkrustungen können mit etwas lauwarmem Wasser rasch entfernt werden. Bei sehr wasserscheuen Tieren kann man auch Hunde-Trockenshampoo verwenden. Es wird auf die verschmutzten Stellen aufgesprüht und kann nach kurzer Einwirkzeit mitsamt dem Schmutz wieder ausgebürstet werden.
Wenn der Hund dreckig von den nassen Straßen oder dem kotigen Wald ist, reicht es oft schon die Pfoten bzw. Füße zu säubern. Füllen Sie einen Kübel mit lauwarmen Wasser und stellen Sie die Pfoten nach einander hinein und rubbeln Sie den Dreck sanft von den Füßen herunter. Der Kübel mit Wasser ist auch eine gute Alternative für all jene Hunde, die Angst vor der Badewanne oder dem Gartenschlauch haben.
Tipps & Tricks
Ein Bad oder eine Dusche sind nicht nur für den Besitzer anstrengend, auch für den Vierbeiner kann diese Angelegenheit sehr anstrengend sein. Somit hat auch er sich eine Belohnung verdient. Vor allem wenn der Hund Anzeichen von Nervosität und Angst zeigt, ist es wichtig ihn mit beruhigenden Worten Vertrauen zu schenken und Leckerlies für seine Geduld bereit zu halten. Kleine Leckerbissen kann man dem Hund zwischendurch immer wieder geben, das hilft oft, dass Bello länger still bleibt und sich auf das nächste gemeinsame Bad freut.