Auch bei Tieren mit Freigang gilt: Katzen sind individuelle Persönlichkeiten und jede ist anders. Die eine zieht sich bei sinkenden Temperaturen sofort ins warme Haus zurück, die andere trotzt der Kälte und streift weiterhin stundenlang durch die Winterlandschaft, um ihr Revier zu verteidigen. Kehrt die Katze im Winter abends mal gar nicht nachhause zurück, machen sich viele Katzenbesitzer Sorgen. Wir haben die wichtigsten Fragen zum Thema Freigängerkatzen im Winter zusammengefasst.
Kann es meiner Katze zu kalt werden?
Katzen, die regelmäßig draußen sind, legen sich im Herbst und Winter ein dickes Winterfell zu. Sie gewöhnen sich im Herbst an die zunehmend kühleren Temperaturen. So lange sie trocken bleiben, ist Kälte im Normalfall nicht gefährlich für Katzen. Wenn sie z. B. bei Schneeregen durchnässt werden, brauchen sie jedoch einen Platz zum Aufwärmen. Tipp: Sofern Sie keine Katzenklappe haben, stellen Sie eine Kiste mit Abdeckung oder eine kleine, saubere Hundehütte in den Garten oder auf die Terrasse. Die Hütte lässt sich mit Fleecedecken, Heizkissen oder Korkplatten warm auspolstern. Vorsicht ist bei jungen Tieren, kranken und alten Katzen geboten! Diese sollten sich im Winter nicht zu lange im Freien aufhalten. Selbst die abgehärteste Freigängerkatze sollte jetzt über Nacht immer in die Wohnung geholt werden.
Was ist beim Füttern zu beachten?
Die meisten Freigängerkatzen zieht es im Winter etwas weniger nach draußen. Das bedeutet jedoch auch, dass sie sich weniger bewegen. Manche Tiere dehnen ihre Ruhephasen auf bis zu 20 Stunden pro Tag aus. Das liegt an der Wintermüdigkeit und kürzeren Helligkeitsdauer. Ist dies bei Ihrer Katze der Fall, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass sie nicht zunimmt. Passen Sie die Futtermenge an den geringeren Bewegungsdrang und Energieverbrauch Ihres Vierbeiners an. Spielen Sie mit Ihrem Liebling so häufig wie möglich und achten Sie auf einen hohen Fleischanteil im Futter (sowohl für aktive als auch gemütliche Freigängerkatzen im Winter). Das Futter sollte in Zusammensetzung und Menge ausgewogen sein. Informieren Sie sich in der Tierhandlung oder bei Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin, wenn Sie unsicher sind und Fragen haben. Übrigens: Auch beim Füttern kann man die Katze zum Spielen animieren. Verstecken Sie ein Leckerli in einem unbedruckten Stück Papier (z. B. Backpapier). Das Auspacken befriedigt den Jagdtrieb Ihres Vierbeiners und erinnert an das Rupfen eines Vogels.
Woran erkenne ich, ob meine Katze friert?
Friert eine Katze, drückt sie das durch ihre Körpersprache aus. Sie plustert ihr Fell auf, kauert sich zusammen und hält ihre Augen bis auf einen kleinen Schlitz geschlossen. Wie viel Kälte eine Katze theoretisch verträgt, ist stark abhängig von ihrer Verfassung und individuell verschieden. Als Faustregel gilt: Gesunde Tiere können sogar Minusgrade gut aushalten, solange sie trocken bleiben. Allerdings bevorzugen die meisten Katzen ein warmes Plätzchen. Übrigens: Katzenpfoten haben einen eingebauten Wetterschutz. Die dicke Schicht aus Binde- und Fettgewebe sorgt für eine gute Polsterung und bewahrt die Hornhaut an den Ballen vor Erfrierungen und Kälte. Nach dem Freigang sollten Sie die Pfoten Ihrer Katze im Winter mit lauwarmem Wasser abspülen (auch um Salzreste zu entfernen) und diese mit Vaseline, Melkfett oder einem speziellen Pfoten-Pflegemittel eincremen.
Wie biete ich meiner Freigängerkatze draußen Schutz?
Die einfachste Lösung ist eine Katzenklappe, damit Ihre Katze jederzeit ins Haus zurückkehren kann, wenn es ihr draußen zu ungemütlich wird. Für Haushalte ohne Katzenklappe oder Katzen, die das ganze Jahr draußen leben, sind Thermohütten ein guter Winterschutz. Mit Stroh, Decken und Styropor ausgestattet, bieten diese warme und kuschelige Rückzugsorte. Denken Sie außerdem daran, für Ihre Freigängerkatze draußen an einem geschützten Ort ein Katzenklo aufzustellen. Ist der Boden gefroren, können die Tiere nämlich nicht mehr wie gewohnt ihr großes und kleines Geschäft vergraben. Sobald die Nase läuft, Ihre Katze niest oder hustet, sollte immer ein:e Veterinär:in aufgesucht werden! Viele Infekte gehen mit erhöhter Temperatur oder Fieber einher. Die Körpertemperatur einer gesunden Katze liegt zwischen 38 und 39,2 Grad Celsius. Oft sind die Tiere apathischer und fressen weniger. Informieren Sie sich bei Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin auch nach den empfohlenen Impfungen für Ihre Freigängerkatze und vergessen Sie nicht darauf, sie regelmäßig zu entwurmen – auch im Winter!
Wie kann man Freigängerkatzen im Winter beschäftigen?
Im Winter haben Katzeneinen weniger starken Bewegungsdrang. Die Muskeln bauen sich ab und eine Fettschicht wird aufgebaut, um genug Energiereserven für Notzeiten zu speichern. Das kann jedoch auch eine ungewollte Gewichtszunahme zur Folge haben. Je mehr Sie deshalb mit Ihrer Katze spielen, desto eher verschwindet die Wintermüdigkeit und sie wird wieder fit und aktiv. Jagd-, Fang- und Intelligenzspiele sind besonders empfehlenswert, um für die nötige Action zu sorgen, die sonst durch Vögel, Insekten, diverse Duftquellen oder fallende Blätter gegeben ist. Ausgeklügelte Tunnelsysteme oder Konstruktionen mit Schubladen und Klappen bringen viel Spaß und Abwechslung. Planen Sie jeden Tag mindestens 30 Minuten gemeinsame Spielzeit ein und überraschen Sie Ihren Liebling immer wieder mit einem neuen Spielzeug. Schenken Sie Ihrer Katze ein bisschen Natur-Feeling, indem Sie einen Kräutergarten auf dem Fensterbrettanlegen. Oder bepflanzen Sie eine alte Katzentoilette bzw. Plastikwanne mit Katzengras. Ihre Katze wird sich gerne ins Gras legen und daran knabbern.