Woher stammt das Ritual der Schultüte?
Um die Herkunft der Schultüte und die Entstehung des heute so beliebten Geschenkrituals für die Taferlklassler:innen ranken sich viele Gerüchte. Eine besonders liebe Geschichte möchten wir kurz erzählen. In der mitteldeutschen Universitätsstadt Jena sollen die Schultüten 1817 zum ersten Mal gesichtet worden sein. Man munkelte, dass im Garten eines Lehrers der sogenannte Schultütenbaum stehe. Dort wüchsen das Jahr über die Schultüten heran und wenn diese reif seien, dann dürften sich die Erstklassler:innen eine Tüte pflücken und sich so den Schulstart versüßen.
Vor Anfang des 20. Jahrhunderts waren außerhalb der Gebiete rund um Thüringen Schultüten nur vereinzelt zu finden und vor allem Kindern aus reichen Familien vorbehalten. In den kleinen Papiertüten befand sich vorrangig Gebäck in Form von großen Brezeln oder Buchstaben, das dann am ersten Schultag aufgegessen wurde.

Wer bastelt die Schultüte und wann darf man sie übergeben?
Mit entzückenden Zahnlücken, nervös hin und her zappelnd und doch mit stolzem Blick sieht man Schulanfänger:innen nach ihrem ersten Schultag aus den Klassen strömen. In den Händen tragen die etwa 6-jährigen Kinder Schultüten, die sie manches Mal beinahe überragen. Doch von wem bekommen die Kinder die Schultüte, wer bastelt sie und wann darf man sie übergeben?
Wenn Sie sich als Mama, Papa, Tante oder große Schwester für eine DIY-Schultüte entscheiden, dann sind natürlich geschickte Hände gefragt. Denn gerade am ersten Schultag kommt es nicht nur auf den Inhalt der Schultüte an, sondern auch auf deren Aussehen.
Früher waren es die Taufpat:innen, die traditionellerweise eine Schultüte überreichten. Heute dürfen diese Aufgabe auch die Eltern übernehmen. Wann die Schultüte allerdings übergeben wird, das entscheidet meist die Schule. Denn jede hat da ihre eigenen Traditionen. In manchen kommen die Kinder schon mit der Schultüte in der Hand in die erste Schulstunde und in anderen – vor allem christlichen Schulen – wird sie erst nach dem Gottesdienst oder im Rahmen dessen übergeben.
Schultüte: Lieber basteln oder kaufen?
Für diejenigen, die super geschickte Hände haben und sich gerne kreativ austoben, stellt sich diese Frage sicher nicht. Sie freuen sich richtiggehend darauf, die lieben Kleinen an ihrem ersten Schultag mit einer selbst gebastelten Schultüte überraschen zu dürfen. Sie beteiligen sich sogar gerne und mit Ehrgeiz am Wettbewerb um die schönste Schultüte.
Die weniger Kreativen müssen sich jedoch mit einer gekauften Schultüte auch nicht verstecken. Vor allem Eltern oder Angehörige, die aktiv im Berufsleben stehen und die freie Zeit lieber mit dem Kind verbringen als zu basteln, können mit einer gekauften Schultüte punkten. Es gibt sie mittlerweile in vielen verschiedenen Farben, Ausführungen, Designs und Größen. Sogar schon fix und fertig gefüllte werden angeboten.

Materialfrage: Stoff oder Pappe?
Das Grundmaterial – also der Rohling –, aus dem die Schultüte gebastelt wird, sollte stabil sein und kleinen Kinderhänden gut standhalten. Ein stabiler Fotokarton ist die ideale Basis dafür. Dieser Rohling kann dann mit Borten, Kordeln, Geschenkpapier und auch Fotos verziert werden, oder man bezieht ihn mit Stoffresten (Jeans, Samt, Jersey, Frottee oder auch Plüsch). Jedenfalls darf man hier seiner Kreativität freien Lauf lassen oder sich an Vorlagen orientieren – falls nicht schon das Schulkind Wünsche deponiert hat.
Welche Schultütengrößen gibt es?
Es gibt viele unterschiedliche Größen von Schultüten. Die zwei gängigsten sind 70 cm und 85 cm. Doch auch kleinere und durchaus größere Schultüten kommen oft zum Einsatz.
Wenn Sie selber eine basteln möchten: Soll die Schultüte 50 Zentimeter Länge haben, brauchen Sie das Kartonformat 50 x 70 cm. Soll sie größer sein, also eine Länge von 70 cm haben, dann muss der Fotokarton 70 x 100 cm groß sein.
Nehmen Sie bei der Wahl der Schultüte unbedingt auf die Größe des Kindes Rücksicht. So wird sich etwa ein Kind mit einer Körpergröße von 1,20 Metern möglicherweise etwas schwer damit tun, eine Schultüte zu halten, die einen Meter groß ist.
Was gibt man in eine Schultüte?
War es anfangs üblich, Gebäck in die Schultüte zu packen, das voller Stolz von den Schüler:innen nach ihrem ersten Schultag verzehrt wurde, darf man heutzutage etwas kreativer sein. Süßes, nach dem Geschmack des Schulkinds zusammengestellt, sollte dabei jedoch auf keinen Fall fehlen. Außerdem noch eventuell Schulstifte und einige Kleinigkeiten, die jede Menge Spaß garantieren. Wie etwa das Schaumbad Raffi von BI KIDS, das nicht nur für ganz viel Schaum sorgt und fruchtig nach Beeren duftet, sondern mit Vitamin E die zarte Kinderhaut auch noch pflegt. Zu guter Letzt darf noch das eine oder andere Erinnerungsstück, das einen ein Leben lang begleitet, mit in die Schultüte – wie persönliche Glücksbringer, Kuscheltiere, Armbändchen, Anhänger oder auch Fotos.
Jetzt im BIPA Online Shop einkaufen
