Vor der Geburt eines Babys gibt es eine Menge zu organisieren, planen und erledigen. Eine wichtige Aufgabe ist das Packen der Kliniktasche. Aber was gehört da eigentlich alles rein? Wie groß muss so eine Kliniktasche sein und ab wann sollte sie sicherheitshalber bereitstehen? Was Sie im Krankenhaus für sich und Ihr Neugeborenes brauchen – von der wichtigsten Kleidung über den Schnuller bis hin zum Ladegerät – und welche Besonderheiten Sie bei einem Kaiserschnitt beachten sollten, lesen Sie hier in unserer Checkliste.
In welcher Woche sollte man die Kliniktasche packen?
Vor der Packliste widmen wir uns erst einmal der Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Da zwar der Geburtstermin eine Orientierung gibt, aber man nie so genau weiß, wann das Baby sich auf den Weg macht, sollten Sie sicherheitshalber frühzeitig gewappnet sein und das Wichtigste bereitliegen haben.
Sobald es mit den Wehen losgeht, sollte der direkte Weg ins Krankenhaus oder Geburtshaus angetreten werden. Zu diesem Zeitpunkt muss also die Kliniktasche bereits gepackt bereitstehen. Kalkulieren Sie hierbei aber mit ein, dass das Baby auch einige Tage früher zur Welt kommen kann. Packen Sie Ihre Tasche am besten schon rund vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, also in der 36. Schwangerschaftswoche. Ab diesem Zeitpunkt gilt das Baby nicht mehr als Frühgeburt und kann jederzeit kommen.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, im Voraus mit Ihrem Partner, Ihrer Partern:in oder einer anderen Person, die Ihnen nahesteht und Zugang zu Ihrer Wohnung hat, zu besprechen, was Sie im Zweifelsfall alles im Spital benötigen. So mangelt es Ihnen bei und nach der Geburt auch dann an nichts, wenn vorher alles ziemlich schnell gehen muss.
Packliste für die Kliniktasche
In der Kliniktasche dürfen wichtige Dokumente für die Geburt, Utensilien und Kleidung für das Baby und praktische Dinge für die Mutter nicht fehlen. In der Regel verbringen Frauen nach der Geburt einige Tage auf der Wochenbettstation des Krankenhauses, deshalb sollte auch für die Zeit nach der Geburt alles Wichtige gepackt sein.
Hinweis: Auch wenn Sie eine Hausgeburt geplant haben, sollten Sie eine Kliniktasche packen. Falls bei der Hausgeburt etwas ungeplant verläuft und Sie ins Spital gebracht werden, haben Sie direkt alles Nötige dabei.
Packliste für die Geburt
- Bequemes, langes T-Shirt oder Nachthemd
- Zwei bequeme Jogginghosen
- Warme, dicke Socken
- Hausschuhe oder Slipper, die Sie anziehen können, ohne die Hände zu benutzen
- Pullover oder Strickjacke
- Persönliche Hilfsmittel wie zum Beispiel Brille, Kontaktlinsen, Hörgerät, Gehhilfe
- Persönliche Medikamente
- Verpflegung (Müsliriegel, Snacks, Schokolade)
- Trinkflasche
- Haargummis oder Haarbänder
- Kopfhörer zur Entspannung oder Ablenkung
Packliste für den Klinikaufenthalt
In den Kliniken gibt es Dinge wie Einmalslips, Stilleinlagen oder Brustwarzensalbe meist vorrätig. Falls Sie jedoch Ihre eigenen Utensilien bevorzugen, ist es sinnvoll, diese von zu Hause mitzubringen. Darüber hinaus benötigen Sie vor allem Kleidung und einige Hygiene- und Unterhaltungsartikel, damit Sie sich im Wochenbett auch wohlfühlen.
- Bequeme Kleidung und Nachthemd, am besten aus Baumwolle
- Oberteile, die sich zum Stillen leicht öffnen lassen (alternativ weite T-Shirts)
- Bademantel oder Morgenmantel
- Still-BH mit Stilleinlagen
- Warme Socken
- Baumwollslips
- Binden
- Handtücher und Waschlappen
- Hygieneartikel wie beispielsweise Zahnbürste und -pasta, Kosmetik, Hautpflege, naturbelassenes Deo, Haarbürste, Shampoo und Duschgel in Reisegröße
- Kleidung für den Heimweg, die locker und bequem sitzt
- Unterhaltung durch Zeitschriften oder Bücher
- Notizbuch und Stift
- Kleingeld für den Getränkeautomaten oder das Parkhaus
- Getränke und Snacks
- Handy und Ladekabel
- Weiches Toilettenpapier, das nach der Geburt angenehmer ist
- Stillkissen
Sollte der werdende Papa oder Ihre Partnerin auch ein bis zwei Tage in einem Familienzimmer übernachten, dann sollte auch er persönliche Dinge, Hygieneartikel und Kleidung einpacken.
Wichtige Dokumente für die Geburt – Checkliste
- Personalausweis beider Elternteile
- Mutterpass
- Heiratsurkunde, falls vorhanden, oder alternativ Vaterschaftsanerkennung beziehungsweise Geburtsurkunde der Mutter
- Krankenversicherungskarte der Mutter
- Gegebenenfalls Einweisungsschein für das Krankenhaus
- Gegebenenfalls Allergiepass
Packliste für das Baby und die Heimfahrt
Kleidung, Windeln und Feuchttücher erhalten Sie auch in der Klinik, sodass Sie diese Dinge nicht mitbringen müssen – wer dennoch Windeln und Co. einpackt, macht aber natürlich auch nichts verkehrt. In jedem Fall benötigen Sie aber eine Babyausstattung für die Heimfahrt. Je nach Jahreszeit sind auch Jacke und Mütze sinnvoll.
- Body (Größe 50/56 oder 62/68, bei Frühchen entsprechend kleiner)
- Strampler
- Hose
- Pullover
- Socken
- Jacke und Mütze
- Spucktücher
- Schnuller
- Babydecke
Tipp: Bringen Sie die Babyschale schon einige Wochen vor dem Geburtstermin im Auto an, damit für das Abholen alles vorbereitet ist.
Welche Tasche eignet sich als Kliniktasche?
In der Kliniktasche müssen unterschiedliche Dinge von Dokumenten über Hygieneartikeln bis hin zu Kleidungsstücken Platz finden. Deshalb ist eine Reisetasche oder Sporttasche, die in unterschiedliche Fächer unterteilt ist oder Seitenfächer hat, am besten geeignet. Auch eine Wickeltasche verfügt über viele Fächer und kann somit, sofern Sie bereits eine besitzen und diese groß genug ist, als Kliniktasche genutzt werden. Rollkoffern hingegen mangelt es zwar an Fächern, dafür lassen sie sich besonders einfach transportieren – kleine Packhilfen sorgen im Koffer für Ordnung und helfen Ihnen, alle Sachen schnell wiederzufinden.
Ob nun Sporttasche, Wickeltasche oder Handgepäckskoffer – die Kliniktasche sollte ein Volumen von etwa 30 Litern haben, damit alles Platz hat.
Packliste bei Kaiserschnitt
Falls bei Ihnen ein Kaiserschnitt geplant ist, sollten Sie schon während der Schwangerschaft an ein paar besondere Stücke in Ihrer Kliniktasche denken: Da das Wochenbett und damit auch der Aufenthalt im Spital im Anschluss an einen Kaiserschnitt etwas länger dauern kann als nach einer natürlichen Geburt, sollten Sie vor allem Kleidung für ein paar Tage mehr einplanen. Für die Narbe am Unterbauch sind Unterhosen aus Baumwolle, die bis zum Bauchnabel reichen und die gesamte Wunde abdecken, am besten.
Bei der Geburt per Kaiserschnitt handelt es sich um einen operativen Eingriff. Daher ist vor allem das Aufstehen und Gehen direkt danach häufig sehr unangenehm. Bringen Sie deshalb am besten Pflegeprodukte mit, die Sie vom Bett aus verwenden können. Das sind beispielsweise Trockenshampoo, ein kleiner Kosmetikspiegel oder ein Mundspray. Insbesondere nach einem Kaiserschnitt kann ein Stillkissen im Wochenbett zur großen Entlastung werden. Beim Trinken kann zum Beispiel ein Strohhalm helfen. Fragen Sie hierzu im Zweifelsfall auch nochmal Ihre Hebamme – Insider-Tipps und Erfahrungswerte sind bekanntlich die hilfreichste Unterstützung.
Bei einem ungeplanten Kaiserschnitt werden Sie in der Klinik für gewöhnlich mit den wichtigsten Dingen ausgestattet. Um sicherzugehen, packen Sie diese Dinge entweder zusätzlich in Ihre Kliniktasche oder stellen sie zu Hause an einem gut auffindbaren Ort bereit, sodass sie der Vater, die Partnerin oder eine andere Ihnen nahestehende Person nachbringen kann.