Unter dem Hashtag #periodpositivity fordert eine Bewegung in den sozialen Medien die Enttabuisierung der Menstruation. Soll heißen, eine positive Grundeinstellung zum weiblichen Körper und der monatlichen Periode, mit allem, was dazugehört – egal ob das das Thematisieren von Heißhungerattacken und PMS oder die Wahl des geeigneten Periodenproduktes betrifft. Und da hat sich in den letzten Jahren auch einiges getan, denn neben den herkömmlichen Produkten wie Tampons und Binden sind Periodenslips im Moment äußerst beliebt.
Was ist Periodenunterwäsche?
Nachhaltig, wiederverwendbar und angenehm zu tragen: Das zeichnet die im Trend liegenden Periodenslips aus. Die Unterhosen mit integrierter Binde gibt es in unterschiedlichen Formen – zum Beispiel als Classic- oder Hipster-Modell – sowie in unterschiedlichen Größen, meist von S bis L. Was sie alle eint, ist, dass sie aus drei Schichten bestehen:
- Innere Schicht: Diese dient dazu, die Feuchtigkeit weiterzuleiten, was für ein trockenes Gefühl sorgt.
- Mittlere Schicht: Wie ein Schwamm saugt diese Schicht die Flüssigkeit auf und verhindert dank bakterienhemmendem Wirkstoff die Entstehung von unangenehmem Geruch.
- Äußere Schicht: Ist eine Schutzmembran, die atmungsaktiv und auslaufsicher ist.
Diese drei Schichten werden in der Regel von einem hautfreundlichen Stoff – idealerweise aus Baumwolle – außen umgeben. Übrigens keine Sorge: Die Menstruationsunterwäsche fühlt sich nicht an wie eine Windel. Die Schichten sind so dünn, dass die Slips damit nicht merklich dicker als herkömmliche Unterhosen sind.
Unterschiede zu anderen Menstruationsprodukten
Binden, Tampons, Menstruationstassen, Periodenunterwäsche: Die Produktpalette in der Damenhygiene ist mittlerweile recht breit. Je nach persönlicher Vorliebe und Blutungsstärke passt das ein oder andere Produkt besser. Wer das Einführen als unangenehm erlebt, greift anstatt zu Tampons oder Menstruationstassen besser zu Binden oder Periodenslips. Welcher Periodentyp Sie sind, können Sie einfach bei der Pro-Kontra-Übersicht zu Periodenprodukten herausfinden.
Vor- und Nachteile von Periodenunterwäsche
Wie bei vielen Hygieneprodukten gibt es abseits von persönlichen Vorlieben auch objektive Vor- und Nachteile – so auch bei Periodenslips.
- Vorteile:
- Im Gegensatz zu Tampons und Binden sparen Periodenslips Müll und Kosten. Denn die umweltfreundlichen Unterhosen können bei guter Pflege sehr lange wiederverwendet werden.
- Periodenunterwäsche ist ideal für junge Mädchen und jene Frauen, die das Einführen von Tampons oder Menstruationstassen als unangenehm empfinden.
- Dank der verschiedenen Schichten und seiner Saugstärke bietet der Periodenslip sehr viel Zuverlässigkeit und kann so bis zu acht Stunden getragen werden.
- Der Tragekomfort ist sehr hoch, da sich die Periodenslips wie herkömmliche Unterwäsche anfühlt, aber eben zusätzlichen Schutz bietet.
- Nachteile:
- Wenn man den ganzen Tag unterwegs ist, bedarf es mehr Planung, da Ersatz-Slips mitgeführt werden und die gebrauchten irgendwo verstaut werden müssen. Ein Bikini Bag, um die gebrauchten Slips aufzubewahren, bietet sich beispielsweise dafür an.
- Menstruierende mit sehr starken Blutungen müssen in der Regel zusätzlich Tampons oder Menstruationstassen verwenden.
Wie hygienisch ist Periodenunterwäsche?
Die antibakterielle mittlere Schicht der Periodenunterwäsche soll die Bildung von Gerüchen und Keimen verhindern. Dafür verwendet werden bzw. wurden oft sogenannte Biozide, die in Verdacht stehen, die Fruchtbarkeit zu gefährden oder allergische Reaktionen auszulösen. Die bi good Periodenunterwäsche beispielsweise ist frei von Bioziden. Auch auf jegliche zusätzlichen Stoffe wurde dabei verzichtet.
Pflege und Reinigung von Periodenunterwäsche
Auch die Reinigung von Periodenslips funktioniert recht einfach. Die Unterhose vor dem ersten Gebrauch unbedingt einmal waschen. Nach der Benützung mit kaltem Wasser – so lässt sich Blut am einfachsten entfernen – mit der Hand auswaschen. Und dann ab in die Waschmaschine, mit Vollwaschmittel, aber ohne Weichspüler. Um die Bildung von Keimen und Bakterien zu verhindern, wird empfohlen die Periodenunterwäsche laut Verpackungsbeilage zu waschen.
Zur Planung: Ideal ist, wenn Sie ca. 2–3 Slips pro Tag einrechnen. Das heißt, wenn Sie mehrmals die Woche waschen, sollten Sie mit 6–7 gut durch eine Periode kommen.
FAQ: Periodenunterwäsche im Alltag
Wie oft kann ich einen Slip waschen bzw. muss ich ihn austauschen?
Wenn die Waschanleitung wie beispielsweise auf der Verpackung der bi good Periodenunterwäsche eingehalten wird, kann dieser Vorgang bis zu 60-mal wiederholt werden, bevor die Unterhose ihre Saugfähigkeit verliert und man sie austauschen muss.
Kann ich Periodenunterwäsche mit anderer Wäsche waschen?
Ja, Periodenslips können mit der restlichen Wäsche und mit Vollwaschmittel – ohne Weichspüler – gewaschen werden. Wichtig: Davor die Slips mit kaltem Wasser ausspülen.
Welche Menge an Blut nimmt ein Slip auf?
Ein Slip kann bis max. 25 ml Blut aufnehmen. Das entspricht der Menge eines Periodentages, an dem man eine mittlere Blutung hat – natürlich ist dies jedoch individuell unterschiedlich und manche Menstruierende bluten an mittleren Tagen mehr, andere weniger. 25 ml ist hier der Durchschnitt.
Wie oft am Tag sollte ich Periodenunterwäsche wechseln?
Ein Periodenslip sollte nach etwa 8 Stunden gewechselt werden. Natürlich sind hier auch wieder das persönliche Empfinden und die Stärke der Blutung entscheidend, wann gewechselt wird.
Kann ich Periodenunterwäsche auch nachts tragen?
Grundsätzlich ja. Der Vorteil von Periodenslips gegenüber herkömmlichen Binden ist beispielsweise, dass die Unterhosen nicht so leicht verrutschen, wenn man sich im Schlaf bewegt. Wer allerdings sehr starke Blutungen hat, verwendet am besten zusätzlich einen Tampon oder eine Menstruationstasse.