Viele, die auf ihren Körper hören, werden schon festgestellt haben, dass sie vor ihrer Periode nicht nur Stimmungsschwankungen haben und möglicherweise Pickel bekommen. Doch ist es vor allem der PMS-Hunger, der ihnen kurz vor der Menstruation zu schaffen macht. Die ständigen Gelüste nach Snacks und Kohlehydraten können wirklich mürbe machen. Und die Fragen „Was kann man gegen den hormonellen Heißhunger tun?“ und „Ist es normal, vor der Periode viel zu essen?“ müssen gehört werden. Hier kommen die Antworten darauf!
Woher kommt der Heißhunger vor der Periode?
- Hormone: Im Laufe des Menstruationszyklus sind Hormonschwankungen ganz normal. So steigt in der Woche vor der Periode der Progesteron-Spiegel an und der Östrogen-Spiegel sinkt. Wenn man nun noch dazusagt, dass Östrogen den Appetit zügelt und Progesteron ihn steigert, dann ist das auch schon eine Erklärung für die Hungerattacken.
- Emotionen: Auch an den Stimmungsschwankungen ist die vermehrte Ausschüttung von Progesteron schuld. Dieses Hormon drückt die gute Stimmung und man kann sich so leichter reizbar und angespannt fühlen. Auch mit depressiven Gedanken sind Sie vor der Periode nicht alleine.
- Stoffwechsel: Ihr Körper kann in der Woche vor Ihrer Periode bis zu 350 Kilokalorien mehr brauchen. Grund dafür ist der Stoffwechsel, der sich in dieser Zeit beschleunigt. Das verstärkte Hungergefühl und die Naschlust sind also erklärbar: Ihr Körper arbeitet in der lutealen und der menstruellen Phase sehr hart.
Was kann man gegen den Heißhunger vor der Periode tun?
Tipp 1: Innehalten
Nehmen Sie sich kurz Zeit, wenn der Magen knurrt, und machen Sie einen kleinen Selbst-Test. Denn manchmal rumort der Bauch aufgrund von Durst. Trinken Sie einen Schluck. Haben Sie danach Hunger, greifen Sie auf einen gesunden Snack zurück.
Ein Grund, der uns oft zu einem Stück Schokolade greifen lässt, ist etwa Langeweile. Hier hilft die Ablenkung. Ein kleiner Spaziergang und Bewegung an der frischen Luft helfen rasch gegen den Heißhunger.
Tipp 2: Zähneputzen & Akupressur
Der Geschmack von Zahnpasta lässt den Appetit verschwinden und fördert außerdem auch noch die Mundhygiene. Dass die meisten Lebensmittel nach dem Zähneputzen nicht besonders gut schmecken, ist in diesem Fall ein Vorteil, den wir uns gerne zunutze machen. Tipp: Eine kleine Tube Zahnpasta und eine Reisezahnbürste immer im Kosmetiktäschchen mitnehmen.
Falls es kein Waschbecken in der Nähe gibt: Ein Kaugummi mit frischem Minzgeschmack hat fast die gleiche Wirkung. Denn die Kombination aus kauen und schlucken suggeriert unserem Gehirn die Befriedigung, die wir gerade brauchen.
Zusätzlich kann es noch helfen, wenn man den Akupressur Punkt zwischen Lippen und Nase für ca. 15 Sekunden mit dem Zeigefinger drückt. Die Message ans Appetitzentrum: Ich habe keinen Hunger mehr.
Tipp 3: Richtig snacken
Gesund essen ist auch hier der Schlüssel, der wie so oft in das Schloss einer ausgewogenen Ernährung passt. Ein extrem zuckerhaltiger und kalorienreicher Schokoriegel kann leicht ersetzt werden. Aber bitte nicht mit Light-Produkten! Denn hier wird Zucker oft mit noch mehr Fett ersetzt oder umgekehrt.
Wenn es wirklich Schokolade sein muss, dann darf es auch so sein. Aber Sie sollten zu dunkler Schoko (wenn möglich mit 85 % Kakaoanteil) greifen, denn die enthält viel weniger Zucker als Milchschokolade. Außerdem soll der hohe Kakaoanteil einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System haben. Somit ein zusätzliches Plus!
Bunte Smarties lassen sich durch eine Handvoll bunter Beeren ersetzen, die den Magen füllen und ein längeres Sättigungsgefühl versprechen. Und statt der schnellen Semmel, die uns nur kurz befriedigt, sollte Reis- oder Maiswaffeln der Vorzug gegeben werden – sie haben genauso viel Geschmack zu bieten und sind noch dazu leichter verdaulich.
Essen nach dem Zyklus: Welche Lebensmittel in welcher Phase?
- Die Follikelphase: Probiotische Lebensmittel – also Joghurt, Sauerkraut, Kimchi, Kombucha oder auch Miso – helfen Ihnen, den steigenden Hormonspiegel während dieser Phase besser zu verarbeiten. Den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut unterstützen Sie hingegen mit proteinreichen Lebensmitteln. Sagen Sie also jetzt ja zu Nüssen, Hülsenfrüchten, Milch, Käse und auch Fleisch.
- Der Eisprung: Auch wenn die Ovulationsphase nur 16 bis 32 Stunden dauert, sollten Lebensmittel mit Antioxidantien und Ballaststoffen auf Ihrem Speiseplan stehen. Paprika, Tomaten, Johannisbeeren, Äpfel und auch Nüsse tun jetzt besonders gut. Und mit Kalzium aus Brokkoli oder Grünkohl unterstützen Sie Ihren Hormonhaushalt während des Eisprungs genauso wie durch mit dem Mineralstoff angereichertes Mineralwasser.
- Die Lutealphase: Gegen das Prämenstruelle Syndrom – kurz PMS genannt – können Sie sich mit protein- und kohlehydratreichen Lebensmitteln wappnen. Dringend gebrauchte Energie steckt in Vollkornprodukten, Haferflocken, Hülsenfrüchten und Quinoa. B-Vitamine, die den Körper bei der Umwandlung zu den Glückshormonen Dopamin und Serotonin auf Trab bringen, stecken in Nüssen, Samen, Avocados oder Brokkoli. Aber auch in Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten sind sie reichlich enthalten.
- Die Menstruationsphase: Bauchkrämpfe können in dieser Phase mit magnesiumhaltigen Lebensmitteln, die etwa in Kürbiskernen oder Weizenkleie stecken, gemildert werden. Übrigens kann auch Sex während der Periode ein natürliches Schmerzmittel sein. Dem Eisenmangel, der durch den Blutverlust während der Periode entsteht, wirken Sie ganz gut mit Haferflocken, Fleisch, Weizenkleie oder etwa Roten Rüben entgegen. Mit einem gesunden Frühstück startet man schon mal perfekt in den Tag. Achten Sie aber darauf, dass Sie gleichzeitig Vitamin C zu sich nehmen. Denn dadurch wird die Aufnahme von Eisen im Körper gewährleistet. Wichtig sind auch gesunde Fette, die Sie mit Olivenöl oder Fischen wie Hering, Makrele und Lachs aufnehmen können.
FAQ – Alles rund um PMS-Hungerattacken
Warum hat man vor der Periode Heißhunger?
Die unbändige Naschlust und die Heißhungerattacken haben mit den Hormonen Östrogen und dem appetitfördernden Progesteron zu tun. Während der Östrogen-Spiegel sinkt, steigt das Progesteron-Level an. Somit klopft der Heißhunger an unsere Magenwände und schreit nach Essen.
Was kann man gegen hormonell bedingten Heißhunger tun?
Stellen Sie die Ernährung dem Zyklus entsprechend um. Essen Sie vor allem ein paar Tage vor und während Ihrer Menstruation magnesiumreiche Lebensmittel wie Haferflocken, Mandeln oder Vollkornprodukte. Verzichten Sie hingegen auf zuckerhaltige Limonaden. Diese lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und ebenso schnell absacken. Die Folge: das Food Coma mit einer anschließenden Heißhungerattacke.
Ist es normal, vor der Periode viel zu essen?
Zur Beruhigung sei gesagt, dass es normal ist, vor und während der Periode verstärkt Hunger zu haben. Vor der Periode ist es sogar eine ganz natürliche Reaktion Ihres Körpers. Essen regt die Produktion von Dopamin an. Neben Serotonin ein Glücksbotenstoff, der in den Tagen vor Ihren Tagen abnimmt.