Der erste Urlaub mit Hund kann erst einmal herausfordernd wirken, doch er schafft unvergessliche Erlebnisse für Sie und Ihren Vierbeiner. Mit einer guten Vorbereitung steht einer entspannten Reise nichts im Weg. Wir klären, worauf Sie achten müssen und welche Urlaubsziele für Ihren Hund besonders geeignet sind, und geben Tipps für praktische Trainingseinheiten vor der Reise. Abschließend finden Sie eine kompakte Packliste für Ihre Reise – damit Sie garantiert alles Wichtige dabeihaben.
Mitnahme von Hunden in Auto, Flugzeug und Co.
Bei der Reiseplanung stellen sich viele Hundebesitzer zunächst die Frage, mit welchem Transportmittel Sie die Reise am angenehmsten für Ihren Vierbeiner gestalten können. Für Reisen ins Ausland ohne tierischen Anhang ist das Flugzeug eines der beliebtesten Transportmittel. Mit Hund gestaltet sich das Ganze aber meist komplizierter. Auch für Auto- und Zugfahrten mit Hund gibt es ein paar Dinge zu beachten. Für die verschiedenen Reiseoptionen haben wir die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Sicherheit im Auto
Wenn Ihr Hund an das Auto gewöhnt ist, können Sie ihn problemlos auf dem Rücksitz oder im Kofferraum mitnehmen. Für die Mitnahme im Auto gibt es in vielen europäischen Ländern – darunter Österreich, Deutschland und Italien – aber Vorgaben zur korrekten Sicherung. Demnach müssen Hunde entweder im Kofferraum, auf der Rückbank oder im Fußraum Platz nehmen und entweder angeschnallt oder in einer Transportbox befördert werden.
Die sicherste Lösung für Sie und Ihren Vierbeiner ist eine stabile Transportbox, die im Kofferraum so gesichert wird, dass sie sich bei einem Unfall nicht zu stark verschiebt. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass sich weniger Haare, Dreck und Hundegeruch im Auto ausbreiten.
Zugfahren auf vier Pfoten
Wenn Sie nicht selbst fahren möchten, ist Zugfahren eine schöne Alternative – vorausgesetzt Sie beachten die Regeln des jeweiligen Verkehrsunternehmens. Auf Fahrten mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) können kleine Hunde umsonst mitfahren, insofern sie sich in einer Transporttasche auf dem Schoß ihrer Besitzer befinden. Für größere Hunde, die nicht in eine Transporttasche passen, benötigen Sie ein Ticket. Außerdem sind in dem Fall die Sicherung mit Leine sowie das Tragen eines Maulkorbs Pflicht. Ähnliche Beförderungsregeln gelten auch für Zugfahrten in Italien und Deutschland. Andere Länder haben möglicherweise abweichende Regelungen.
Fliegen mit Hund
Viele Fluggesellschaften bieten die Mitnahme von Tieren im Frachtraum oder der Kabine an. Für beide Optionen muss der Hund in einer Transportbox oder -tasche untergebracht sein. Für die Mitnahme kleiner Hunde in der Kabine legen die meisten Airlines ähnliche Richtlinien fest, mit leichten Abweichungen bei den Maßen der Transporttasche.
Transportbehältnisse, die die gültigen Maße überschreiten, müssen im Frachtraum untergebracht werden. Aufgrund der Lautstärke und Druckunterschiede sowie möglicher Turbulenzen ist das aber insbesondere für nervöse Hunde keine schöne Erfahrung. Überlegen Sie in dem Fall also, ob Sie auf andere Transportmittel ausweichen können.
Übrigens: Auch Schifffahren ist eine Option. Auf vielen Fähren können Hunde sogar kostenlos mitfahren.
Einreisebestimmungen des Ziellands beachten
Insbesondere auf Flügen, aber auch auf Auslandsreisen mit anderen Verkehrsmitteln gibt es, je nach Reiseziel, einige wichtige Vorgaben zu beachten, darunter:
- Eine gültige Tollwutimpfung: Für Reisen innerhalb der EU sowie auch für die Einreise in die meisten Nicht-EU-Länder benötigt Ihr Hund eine aktuelle Impfung gegen Tollwut. Welpen können im Alter von 12 Wochen geimpft werden. Die Wartezeit nach der Impfung beträgt 21 Tage.
- Mikrochip und Registrierung: In Österreich ist die Kennzeichnung und Registrierung Ihres Hundes über ein Mikrochip-Implantat Pflicht. Diesen Chip benötigen Sie auch für Reisen in alle EU-Länder sowie für die meisten nichteuropäischen Auslandsreisen.
- EU-Heimtierausweis: Der EU-Heimtierausweis enthält alle wichtigen Informationen zur Identität des Tieres sowie die Kontaktinformationen der Besitzer. Besitzt Ihr Hund einen Mikrochip, ist auch die Chipnummer vermerkt. Außerdem enthält der Ausweis Nachweise über aktuelle Impfungen und Gesundheitschecks.
Auch ein Tierarztbesuch vor Reiseantritt ist grundsätzlich ratsam, da der Tierarzt Sie zum Beispiel hinsichtlich Parasiten im Urlaubsland beraten kann – unter anderem dazu, ob beziehungsweise welcher Schutz gegen Zecken für Ihren Vierbeiner sinnvoll ist.
So bereiten Sie sich und Ihren Hund auf die Reise vor
Für die meisten Menschen ist es wichtig, dass sich ihre tierischen Freunde im Urlaub wohlfühlen. Üben Sie dafür das Auto- oder Zugfahren im Vorfeld ausgiebig und in kleinen Schritten. Im Idealfall ist es gut, Ihren Hund schon beim Training im Welpenalter mit verschiedenen Reizen zu konfrontieren. Aber auch ältere Hunde können durchaus noch standfeste Reisebegleiter werden. Gewöhnen Sie Ihren Hund an die Hilfsmittel, die Sie für die Reise brauchen, zum Beispiel an die Transportbox, den Maulkorb oder das Geschirr – am besten spielerisch und mit Leckerli.
Toilettenroutine für unterwegs
Gerade auf Reisen ist es hilfreich, wenn Sie darauf vertrauen können, dass es keine Toiletten-Fauxpas gibt. Einige Hunde meistern die Stubenreinheit als Welpe, andere brauchen etwas länger. Für beide Fälle gilt aber: Hunde können Konzepte schlecht verallgemeinern. Stubenrein zu Hause bedeutet nicht unbedingt stubenrein auf dem Schiff, im Flugzeug oder im Zug.
Für Reisen gibt es aber einen sehr einfachen – und trotzdem beeindruckenden – Trick. Bringen Sie Ihrem Hund ein Signal für Toilettenpausen bei. Dafür überlegen Sie sich ein Kommando, dass Sie Ihrem Hund geben, bevor oder während er sich erleichtert. Im Anschluss geben Sie Ihm ein Leckerli. Nach einiger Zeit bringt Ihr Hund das Kommando mit der Aktion in Verbindung und kann sich vor Einstieg in den Zug oder Betreten des Flughafens erleichtern und so komfortabel reisen.
Plan für Notfälle
Das Verreisen mit dem Hund kann ein zusätzlicher Stressfaktor werden, insbesondere bei unvorhergesehenen Problemen und Komplikationen. Stellen Sie daher am besten eine kleine Reiseapotheke zusammen und überlegen sich einen Plan für den Fall, dass ihr Hund im Urlaub krank wird oder sich verletzt. Unser Ratgeber kann Ihnen dabei helfen, Notfälle zu erkennen und erste Hilfe für den Vierbeiner zu leisten.
Welcher Urlaub für den Hund?
Neben den genannten Einreisebestimmungen – wie Heimtierausweis, Impfungen und Kennzeichnung – ist es wichtig, sich vorab zu erkundigen, ob der Vierbeiner in der Unterkunft, am Strand oder auf Wanderwegen und an Ausflugszielen willkommen ist. In Spanien etwa sind Hunde im Juli und August an Stränden gänzlich verboten und auch in Lokalen teilweise keine gern gesehenen Gäste. In Kroatien, Italien und auch Griechenland sind Vierbeiner herzlich willkommen und hier gibt es auch viele Hundestrände, die Ihren Liebling zu Wasserspielen und zum Abkühlen einladen.
Jeder Hund hat aber eigene Vorlieben und Bedürfnisse, für die unterschiedliche Urlaubsarten und Reiseziele in Frage kommen.
- Badeurlaub: Urlaub am Strand kann insbesondere in der Nebensaison Spaß machen, da Strände dann ruhiger und Hunde eher erlaubt sind. Möchten Sie Ihren Urlaub mit Hund richtig genießen, so sind die besten Reisezeiten der Frühling und Herbst. Dann herrschen für viele Hunde die angenehmsten Temperaturen und es sind weniger Reisende unterwegs.
- Wanderurlaub: Ausgedehnte Wanderungen sind eine schöne Möglichkeit, um mit Ihrem Hund die Natur zu erkunden. Für junge, gesunde Hunde ist es eine der schönsten Urlaubsarten. Für Senioren oder kurzköpfige Rassen – wie Bulldogge und Mops – sind eher kurze Ausflüge mit ausreichend Pausen die bessere Wahl.
- Städtetrip: In hundefreundlichen Ländern können auch Städtetrips Spaß machen – vor allem, wenn Ihr Hund gern unter Menschen ist und eine gute Erziehung besitzt. Für Welpen sind Besuche in der Stadt außerdem eine praktische Möglichkeit, sie mit Menschen und Tieren zu sozialisieren.
- Winterurlaub: Viele Hunde spielen gern im Schnee und scheinen sich an der Kälte nicht zu stören. Insbesondere für Hunde mit viel Fell oder arktische Rassen wie Huskies kann der Winterurlaub ein echtes Highlight sein. Was Sie mit Ihrem Hund im Schnee unternehmen können und wie Sie ihn optimal vor der Kälte schützen, erfahren Sie im Ratgeber Hunde im Winter: auf vier Pfoten durch den Schnee.
Österreich mit Hund
In Österreich gibt es eine Menge attraktiver Reiseziele, die sich für den Urlaub mit Hund bestens eignen. Viele Websites und Reiseplattformen geben Auskunft über geeignete Hotels und Ausflüge und halten darüber hinaus einige Tipps für Reisende mit Hunden bereit. Egal, ob Sie sich für einen Wanderurlaub, einen Städtetrip oder einen Badeurlaub entscheiden – in Österreich ist mit dem Hund alles möglich.
Etwa am und um den Klopeiner See gibt es viele verschieden Bade- und Ausflugsziele für Familien mit Hund. Am oberösterreichischen Gleinkersee gibt es neben viel Badespaß auch tolle Wander- und Spazierwege. Wer es lieber sportlich mag, der kann mit seinem Vierbeiner auch die österreichischen Berge erklimmen.
Auf die meisten Hütten sind Hunde willkommen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie das ausgewählte Hotel zu Hunden steht, empfiehlt es sich, vorab telefonisch nachzufragen. Das Hotelpersonal kann Auskunft darüber geben und hat gegebenenfalls sogar ein paar tolle Ausflugstipps auf Lager. Dann kann der Urlaub mit Hund ganz entspannt losgehen!
Hundefreundliche Hotels und Unterkünfte
Wenn Sie auf der Suche nach hundefreundlichen Hotels in Europa sind, gibt es verschiedene Optionen, die Sie in Betracht ziehen können. Es gibt spezialisierte Plattformen, die eine Vielzahl von Hotels und Pauschalreisen für Mensch und Hund anbieten.
Ein individuell buchbares Hotel ist beispielsweise das Hotel Larimar in Stegersbach. Hier finden Sie einen schönen Garten, einen großen Freilaufbereich und einen Badeteich für Hunde zum Abkühlen. Wer es etwas luxuriöser mag, kann in das Hotel Sacher in Wien einchecken. Das Programm „Sacher Pets“ bietet zahlreiche Annehmlichkeiten für Sie und Ihren vierbeinigen Freund und ermöglicht so einen entspannten und komfortablen Urlaub.
Packliste für das Verreisen mit dem Hund
Wie Sie sehen, gibt es einiges für einen entspannten, reibungslosen Urlaub mit Hund zu beachten. Damit Sie beim Packen auch nichts vergessen, haben wir eine übersichtliche Liste für das Hundegepäck zusammengestellt.
1. Grundausstattung
- Hundefutter: ausreichend Futter für die gesamte Reise, eventuell auch Snacks und Leckerlis
- Trinkflasche und Näpfe: am besten zusammenklappbar für unterwegs
- Hundedecke oder -bett: für den Komfort Ihres Hundes während der Reise und am Zielort
- Spielzeug: Lieblingsspielzeug, um Langeweile zu vermeiden
2. Transport und Sicherheit
- Sitzabdeckung: zum Schutz vor Haaren und Schmutz
- Fenster- und Türsicherung: um das Herausspringen des Hundes zu verhindern
- Transporttasche oder -box: Die Maße sollten den Vorschriften der jeweiligen Transportgesellschaft entsprechen.
- Maulkorb und Leine: oft Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln
3. Dokumente
- EU-Heimtierausweis: mit allen aktuellen Impfungen und Gesundheitschecks
- Mikrochip und Registrierung: Stellen Sie sicher, dass die Daten aktuell sind.
- Versicherungsdetails: zum Beispiel zur Haftpflicht- und Krankenversicherung
- Kontaktdaten: Hängen Sie ein Adressschild mit Ihrem Namen, dem Namen Ihrer Unterkunft und Ihrer Telefonnummer zur Hundemarke ans Halsband. So findet Ihr Hund den Weg sicher zu Ihnen zurück.
4. Reiseapotheke
- Medikamente gegen Reisekrankheit: falls Ihr Hund zu Übelkeit neigt
- Erste-Hilfe-Set: mit Verbandszeug, Desinfektionsmittel und Pinzette (für Zecken)
- Wundsalbe und Pfotenbalsam: für kleinere Verletzungen und zur Pflege der Pfoten
- Floh- und Zeckenschutzmittel: zur Vorbeugung und Behandlung
- Durchfallmittel: für den Fall von Magenverstimmungen
5. Pflege
- Kotbeutel: ausreichend für die gesamte Reise
- Handtücher: zum Abtrocknen nach dem Schwimmen oder bei Regen
- Bürste und Shampoo: für die Fellpflege zwischendurch
- Reisebett und Decke: für zusätzlichen Komfort auf der Reise und am Urlaubsort
FAQ: häufige Fragen zum Verreisenmit dem Hund
Welches Land für den Urlaub mit Hund?
Einige Länder, die sich hervorragend für einen Urlaub mit Hund eignen, sind:
- Deutschland: viele hundefreundliche Hotels und Ferienwohnungen, zahlreiche Wanderwege und Naturparks, Hundestrände an der Nord- und Ostsee
- Niederlande: hundefreundliche Strände, besonders in Zeeland und an der Nordseeküste; viele Campingplätze erlauben Hunde.
- Dänemark: große, hundefreundliche Strände; zahlreiche Wälder und Naturgebiete zum Erkunden; viele Ferienhäuser erlauben Hunde.
- Österreich: viele Wanderwege und Bergtouren – ideal für aktive Hunde; hundefreundliche Unterkünfte in den Alpenregionen; Seen und Flüsse zum Schwimmen
- Frankreich: hundefreundliche Strände an der Atlantikküste und der Côte d'Azur; Vielfältige Landschaften, von den Alpen bis zur Provence – ideal für Outdoor-Aktivitäten
- Italien: hundefreundliche Strände in der Toskana und an der Adria; viele Ferienhäuser erlauben Hunde.
Wie lange kann man mit einem Hund Autofahren?
Wie lange Sie mit Ihrem Hund ohne Pause Auto fahren können, ist abhängig davon, wie gern Ihr Hund Auto fährt, welches Energielevel er hat und wie häufig er sich normalerweise erleichtern muss. Ein Hund im Auto ist auf jeden Fall ein guter Grund, um regelmäßige Pausen einzulegen, die auch uns Menschen guttun. Halten Sie alle zwei bis drei Stunden an, um Ihrer Fellnase eine Pipipause zu ermöglichen. So können sich alle Mitfahrer etwas bewegen können – egal, ob Zwei- oder Vierbeiner.