Das Kondom zählt nach wie vor zu den sichersten und beliebtesten Verhütungsmethoden. Doch nur mit perfektem Sitz schützt das Verhütungsmittel auch zuverlässig vor sexuell übertragbaren Krankheiten und einer ungewollten Schwangerschaft. Ist das Kondom zu groß, kann es beim Sex leicht abrutschen. Ist es hingegen zu klein oder zu eng, fühlt sich das nicht nur unangenehm an – im schlimmsten Fall kann das Kondom sogar reißen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die richtige Kondomgröße für sich finden.
Warum die richtige Kondomgröße so wichtig ist
Ein Kondom in Standardgröße entspricht dem Durchschnitt und sollte den meisten Männern passen. Die Realität sieht aber anders aus. Der Grund: Es ist gar nicht so einfach, Breite oder Umfang des erigierten Penis richtig einzuschätzen.
Schon gewusst: Bei der Ermittlung der passenden Kondomgröße kommt es weniger auf die Länge an, sondern vielmehr auf die Breite des erigierten Glieds.
Tatsächlich liegt ein Großteil der Männer bei der Einschätzung der Größe ihres Penis daneben. Die Folge: Manche kaufen Kondome, die zu klein sind, das Glied einschnüren und bei Belastung zu schnell reißen. Oft sind die Gummis aber eher zu groß gewählt. Dadurch steigt die Gefahr, dass sie beim Sex abrutschen. Ein Fehler, den man beim Sex vermeiden sollte. Dann geht nämlich nicht nur das Vergnügen, sondern auch der Schutz vor Geschlechtskrankheiten und einer ungewollten Schwangerschaft verloren. Verhütungspannen sind mit der falschen Kondomgröße also vorprogrammiert.
Welche Kondomgrößen gibt es?
Auf den meisten Kondompackungen befindet sich eine Größentabelle, die dabei hilft, die richtige Kondomgröße für sich zu finden. Bei Kondomen wird die Größe in nominaler Breite in Millimetern angegeben, zum Beispiel 47 mm, 52 mm oder 56 mm. Die nominale Breite bezieht sich auf die Breite des Kondoms im flach liegenden Zustand. Da der Penis jedoch eine runde Form hat, erfordert dies eine kleine Rechenübung. Beim Umrechnen hilft ein Kondometer oder unsere Übersichtstabelle zu den Kondomgrößen.
Kondomgrößen auf einen Blick
Kondomgröße | Penisumfang | Komdombreite |
klein | bis 11 cm | 47 bis 49 mm |
mittel | ab 11 cm | 52 bis 53 mm |
groß | ab 13 cm | 55 bis 57 mm |
Wie finde ich die passende Kondomgröße für mich?
Die Größenangabe auf der Kondomverpackung zu finden, ist manchmal gar nicht so leicht. Häufig ist die nominale Breite sehr klein auf der Rückseite der Verpackung angegeben. Vielfach findet man die Kondomgröße auch auf einer der langen Schmalseiten der Packung.
Da es bei der richtigen Kondomgröße auf Millimeter ankommt, empfehlen wir: Nehmen Sie Maß. So erhalten Sie den besten Sitz für Ihr bestes Stück.
- Maß nehmen: Wickeln Sie ein flexibles Maßband oder eine Schnur sanft um die dickste Stelle des erigierten Penis, ohne die Haut einzuschnüren.
- Penisumfang ermitteln: Jetzt können Sie den Umfang am Maßband ablesen. Bei der Schnur messen Sie die Länge mit einem Lineal, um den Penisumfang zu bestimmen.
- Kondomgröße berechnen: Um die passende Kondomgröße zu ermitteln, ziehen Sie 10 Prozent vom Umfang ab. Nehmen Sie diesen um 10 Prozent reduzierten Wert und halbieren Sie ihn. Das ergibt die nominale Breite des Kondoms, das am besten zu Ihrem Penis passt.
Beispiel: Wenn der Umfang Ihres Penis 120 mm beträgt, ziehen Sie 10 Prozent davon ab, was 12 mm entspricht. Nach Abzug bleiben 108 mm. Um Ihre passende Kondomgröße zu bestimmen, halbieren Sie den Wert. Dadurch ergibt sich eine optimale nominale Breite von 54 mm.
Woran Sie merken, dass das Kondom passt
- Reibungslos: Das Kondom lässt sich problemlos abrollen.
- Anschmiegsam: Es liegt faltenfrei und ohne Luftblasen glatt am Penis an.
- Passgenau: Das Präservativ sitzt fest, ohne Schmerzen zu verursachen und ohne zu verrutschen.
- Kaum spürbar: Wenn die Größe stimmt, nehmen Sie das Gummi auf dem erigierten Penis kaum wahr.
Was tun, wenn die Kondombreite stimmt, aber das Gummi trotzdem rutscht?
Die Form des Kondoms sollte der Form des Penis entsprechen. So unterschiedlich die Penisformen sind, so unterschiedlich sind im Grunde auch Kondome. Hat man die optimale Breite für sich gefunden und das Kondom rutscht trotzdem ab, sollte man eines verwenden, das hinter der Eichel enger wird. Diese Produkte nennen sich „Konturiert“, „Anatomisch“ oder „Tailliert“.
Oft ist aber die Standardform an der Eichel zu eng, dann sollte man ein Kondom mit extragroßem Kopfteil verwenden. Ist es hingegen an der Wurzel zu eng, wählt man Produkte, die am Schaft breiter werden.
Um den sexuellen Akt in die Verlängerung zu schicken, gibt es spezielle Kondome mit eingebautem Ring, wodurch die Ausdauer erhöht und die Ejakulation verzögert werden kann.
Um die perfekte Passform zu finden, probieren Sie am besten verschiedene Marken aus. Da verhält es sich so wie beim Finden des passenden Sexspielzeugs für mehr Spaß im Bett. Denn die richtige Breite bedeutet nicht unbedingt auch die perfekte Passform, wenn es um einen guten Halt geht.
Übrigens: Weitere Tipps, wie Sie den Sex mit Ihrem Partner zum Wellnessprogramm werden lassen, finden Sie auf unserem Blog.
Was bedeutet gefühlsecht bei Kondomen?
Zusätzlich zu den verschiedenen Passformen gibt es unterschiedliche Wandstärken. Gefühlsechte Kondome versprechen ein möglichst natürliches, intensives Gefühl – für besseren Sex. Die Wandstärke ist so dünn, dass das Lustempfinden beim Geschlechtsverkehr nicht beeinträchtigt wird. Gleichzeitig bieten sie den nötigen Schutz vor Geschlechtskrankheiten und zur Verhütung.
Neben gefühlsechten Kondomen gibt es Produkte, die dank zusätzlichem Gleitmittel besonders feucht sind. Das erleichtert das Anlegen und lässt das Kondom beim Sex geschmeidiger gleiten. Kondome mit Gleitgel eignen sich für alle, die sich mehr Feuchtigkeit wünschen, sei es aufgrund von Trockenheit oder für mehr Komfort. Sie bieten sich außerdem für den Gebrauch mit Sexspielzeug an.
Kondome in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen von Erdbeere bis Minze regen die Sinne an und überdecken beim Oralverkehr den typischen Latexgeschmack, der manchmal als störend empfunden wird.
Kondome mit Noppen oder Rillen auf der Oberfläche sorgen für zusätzliche Stimulation. Viele empfinden den Sex dadurch als besonders erregend und sinnlich.
Gut zu wissen: Der Großteil der angebotenen Kondome besteht noch immer aus Latex – genauer Naturkautschuklatex. Das ist eine milchige Flüssigkeit, die aus der Rinde von Gummibäumen gewonnen wird. Da immer mehr Menschen darauf allergisch reagieren, gibt es mittlerweile Präservative aus künstlichem Latex, wie etwa synthetischem Polyisopren.
FAQ - Fragen und Antworten zur Kondomgröße
- Was bedeutet nominale Breite bei Kondomen?
Die nominale Breite eines Kondoms ergibt sich, wenn Sie vom gemessenen Umfang Ihres Glieds 10 Prozent abziehen und diesen Wert dann halbieren. Man misst übrigens an der dicksten Stelle des erigierten Penis. - Gibt es eine Standardgröße bei Kondomen?
Die nominale Breite bei Standardkondomen beträgt normalerweise etwa 52 mm. Breitere Kondome erkennen Sie oft an dem Zusatz „Large“, „Groß“ oder „Kingsize“ auf der Verpackung. Schmalere Kondome werden als „Slim“ oder „Small“ bezeichnet. - Was, wenn das Kondom zu kurz oder zu lang ist?
Wie bei Kleidergrößen verwenden auch Kondomhersteller unterschiedliche Größenangaben. Das kann ganz schön verwirrend sein, da einige Marken ein Kondom als „Groß“ einstufen, während andere dieselben Maße als Standardgröße klassifizieren.
Lassen Sie sich davon nicht irritieren, denn am wichtigsten ist die Breite. Bei einem zu kurzen Kondom bleibt vielleicht der Ansatz 1 bis 2 cm unbedeckt. Das ist kein Problem. Bei zu langen Kondomen rollt man den Rest einfach nicht aus. - Warum sollte man mit Kondomen kein öl- oderfetthaltiges Gleitmittel verwenden?
Wir sagen: Finger weg von Massageölen! Denn öl- und fetthaltige Gleitmittel können die Schutzwirkung von Kondomen zunichtemachen und dafür sorgen, dass sie reißen. Verwenden Sie stattdessen ein wasserlösliches Gleitgel oder Silikon-Gleitmittel.