Wenn wir uns mit Gerüchen und Düften beschäftigen, müssen wir verstehen, dass der Geruchssinn anders als unsere restlichen Sinnesorgane funktioniert. Denn Gerüche gelangen unmittelbar und ungefiltert in einen bestimmten Teil unseres Gehirns und haben so eine höhere Chance, im Gedächtnis gespeichert zu werden – konkret im limbischen System. Das wiederum ist zuständig für unsere Emotionen, wie zum Beispiel Glück, Angst, aber auch unser sexuelles Verlangen. Aus diesem Grund läuten bei uns zum Beispiel die Alarmglocken, wenn wir Rauch riechen. Ebenso wird auf diese Weise aber auch beeinflusst, ob wir unser Gegenüber attraktiv finden oder nicht.
Sich riechen können
Jean-Jacques Rousseau hat einst geschrieben: „Der Geruchssinn ist der Sinn der Erinnerung und des Verlangens.“ Es hängt unter anderem stark vom Geruch des Gegenübers ab, ob wir ihn oder sie sympathisch finden oder auch sexuell anziehend und attraktiv. „Sich riechen können“ ist also eine der Redewendungen, die man wortwörtlich nehmen kann – vor allem, weil man mit diesen Sinnesreizen spielen und sie richtig für sich einsetzen kann. Ob man jemanden riechen kann oder nicht, bestimmt ein winziges Organ in der Nase – das vomeronasale Organ. Es trifft bei Frauen die Entscheidung, ob und mit wem sie ins Bett gehen wollen. Das Gleiche gilt auch für homosexuelle Männer.
All natural – welche Gerüche unser Körper produziert
Beim Thema (Sexual)-Botenstoffe ist eine bestimmte Art besonders spannend – die Pheromone. Sie finden sich zum Beispiel im männlichen Schweiß. Auch im Körper von Frauen gibt es einen solchen Botenstoff, und zwar im Scheidensekret. Frauen und Männer reagieren nachweislich auf diese Stoffe positiv, und das beeinflusst die sexuelle Anziehung. Vor allem beim Liebesspiel selbst spielt das eine große Rolle, da wir durch das Riechen dieser Körperdüfte noch mehr Lust bekommen und erst richtig in Fahrt kommen.
Welchen Duft riechen Männer bei Frauen am liebsten?
Unsere eigenen Körpergerüche lassen sich schwer kontrollieren oder steuern. Jeder Mensch hat einen anderen, ihm eigenen Basisgeruch. Das bedeutet, dass das gleiche Parfum an verschiedenen Menschen völlig anders riechen kann. Doch wir alle möchten, bewusst oder unbewusst, mit unserem Parfum beim Gegenüber punkten. Da stellt sich natürlich die Frage, welches Parfum bringt Männer um den Verstand? Wir stellen drei Dufttypen vor, die garantiert unwiderstehlich auf unsere männlichen Artgenossen wirken:
1 Frisch und klar
Hier lautet das Motto „Frisch aus der Dusche“. Eine Note, auf die Männer anspringen, ist rein und klar. Sie erinnert an frisch gewaschene Wäsche und lädt ein, daran zu schnuppern und sich anzuschmiegen. Diese Düfte wirken natürlich und rein und können auch perfekt als Alltagsparfum getragen werden. Meist enthalten die Parfums Noten von Minze, Gardenie oder Amber, die genauso von Frauen bei Herrendüften präferiert werden.
2 Sexy und weiblich
Parfums, die nach Zitrusfrüchten wie Orange, Mandarine oder rosa Grapefruit riechen, verleihen einen besonderen Touch, dem Männer nicht widerstehen können. Außerdem heißt es, dass Zitrusdüfte den Träger bzw. die Trägerin ein paar Jahre jünger machen bzw. duften lassen. Ein Duft, mit dem man beim ersten Date garantiert nichts falsch machen kann. Viele Männer haben eine Abneigung gegen florale Düfte, doch wenn Zitrusnoten auf dezente Weise mit zarten Blumenaromen kombiniert werden, wird auch das starke Geschlecht schwach.
3 Würzig und süß
Diese Kombination klingt vielleicht etwas eigenartig, doch Männer lieben würzige Aromen in Kombination mit Vanille oder Zimt. Beiden Duftstoffen wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt, weshalb sie häufig in Parfums eingesetzt werden. Bei diesem Duft-Typ vermischen sich maskuline mit süßen, sinnlichen Komponenten, woraus sich ein verführerisches, sinnliches Bouquet ergibt. Wer seinen Partner mit einem Parfum aus diesen Duftstoffen überrascht, kann sogar dabei helfen, wieder neuen Schwung in die Beziehung zu bringen.
Gerüche & Erinnerungen
Düfte wirken wie Schlüssel zu den Türen des Gedächtnisses. Wie Musik können auch Gerüche Erinnerungen, die weit in der Vergangenheit vergraben sind, wieder hervorholen. Das liegt daran, dass Gerüche bei uns im Gehirn als olfaktorische Sinneseindrücke abgespeichert werden. Und je nachdem, in welcher Situation wir diesen Geruch in der Nase hatten, verbinden wir dann in Zukunft entweder Negatives oder Positives damit oder haben genau diese eine Erinnerung vor Augen. Nichts fordert und fördert unser Gehirn so sehr wie das Riechen. Düfte können mit sehr langen, schwierigen Wörtern verglichen werden. Nehmen wir zum Beispiel den Geruch von Kaffee. Dieser setzt sich aus 50 bis 100 „Duft-Buchstaben“ zusammen. Die Spezialzellen in unserer Nase können insgesamt etwa 350 davon unterscheiden. Diese Information wird danach direkt an das Gehirn weitergeleitet. So erlernt man im Laufe eines Lebens etwa 4.000 bis 10.000 Gerüche. Für unser Erinnerungsvermögen ist es wichtig, diese immer wieder wahrzunehmen, zu erkennen und zuzuordnen.
Freude & Entspannung
Ein Spritzer Ingwer- oder Lavendel-Spray wirkt gegen schlaflose Nächte, bei Sorgen hilft der Duft von Eukalyptus und Vanille ist ein absoluter Stress-Killer. Tatsächlich haben Düfte einen großen Einfluss darauf, wie man sich fühlt, und können auch als Stimmungsaufheller eingesetzt werden. Der Geruch von Bergamotte, Jasmin, Ylang-Ylang und Orange wirkt stimmungsaufhellend, Pfefferminze fördert die Kreativität und Rosmarin schenkt Gelassenheit. Man kann sich übrigens antrainieren, wie man auf welche Düfte reagiert. Wählen Sie dazu einen möglichst ungewöhnlichen Geruch (ein Duftöl, eine Duftkerze oder ein Duftstäbchen Ihrer Wahl) und riechen Sie vor einer bestimmten Situation (einer schwierigen Aufgabe oder dem Lernen für eine Prüfung) daran. Mit der Zeit schaltet der Körper automatisch auf Konzentration, wenn an dem Duft gerochen wird.
Leidenschaft & Intensität
Man kann jemanden noch so attraktiv finden, doch wenn einem das Gegenüber „nicht in die Nase passt“, hat diese Person keine Chance. Nicht nur Augen und Ohren sind dafür zuständig, ob jemand unser Herz erobert, der Geruchssinn bedient schlussendlich den entscheidenden Hebel. Um besondere und leidenschaftliche Momente noch intensiver zu erleben, die Stimmung zu heben und die Lust zu steigern, sollte man sein Zuhause mit ätherischem Orangenöl beduften und bei Parfums auf folgende Inhaltsstoffe achten: Tuberose, Rose, Neroli, Vanille oder Jasmin. Diese Duftnoten sollen die Sinne ansprechen und die Libido anregen. Sprühen Sie das Parfum einmal nicht auf das Handgelenk oder den Hals, sondern stattdessen in die Haare und Kniekehlen. Vor allem dann, wenn Sie noch einen romantischen Abend und eine heiße Nacht planen.
Persönlich & emotional
Für Ihre ganz persönlichen und emotionalen Erinnerungen und jene, die es noch werden sollen, können Sie nach Ihrer Lieblings-Duftkomposition suchen und diesen Moment mit Ihrem Liebsten oder Ihrer Liebsten gemeinsam erleben. Schenken Sie sich gegenseitig den Duft, den der oder die jeweils andere ausgewählt hat. „Welcher Duft passt zu mir?“ Diese Frage ist oft gar nicht so leicht zu beantworten, doch um seinen persönlichen Signature-Duft zu finden, sollte man sich unbedingt Zeit lassen, denn es dauert eine Weile, bis sich das volle Aroma eines Parfums entfaltet. Gehen Sie am besten morgens einkaufen, denn dann ist die Nase am fittesten, und verzichten Sie an diesem Tag auf parfümierte Bodylotion und Deo. Sprühen Sie das Parfum zuerst auf den Blotter. Gefällt er Ihnen nach ein paar Minuten noch immer, sprühen Sie ihn auch auf die Haut – am besten aufs Handgelenk. Machen Sie dasselbe mit dem zweiten Duft Ihrer Wahl und spritzen Sie ihn aufs andere Handgelenk. Gehen Sie danach einen Kaffee trinken, damit die Duftnoten genug Zeit haben, sich zu entfalten. Entscheiden Sie sich für das Parfum, das Ihnen nach 30 Minuten noch immer gefällt.
Duftkerze, Duftlampe, Lufterfrischer und Diffuser
Sich riechen können ist nicht nur wichtig, wenn es um den eigenen Körpergeruch oder das Parfum der Wahl geht. Genauso essenziell ist es, dass sich der Partner bzw. die Partnerin in der Wohnung wohl fühlt. Wenn Sie Ihre eigenen vier Wände gerne beduften, sollten Sie darauf achten, nicht zu viele Produkte gleichzeitig zu verwenden. Es spricht nichts dagegen, eine Duftlampe anzuzünden, wenn man auch einen Diffuser aufgestellt hat. Duftlampe und Duftkerze könnten in Kombination aber zu penetrant werden. Manchmal reicht es schon aus, ein Stück Palo-Santo-Holz anzuzünden oder einen Lufterfrischer bzw. ein Raumspray zu verwenden. Greifen Sie auch hier zu Duftnoten, die Sie ansprechend finden, und ändern Sie sie je nach Saison oder Laune.