Was sind die Wechseljahre
Die Wechseljahre heißen nicht umsonst so: Die mitunter recht turbulente hormonelle Umstellung im Leben einer Frau beginnt nicht schlagartig, sondern erstreckt sich über mehrere Jahre. Mit der schlicht als Wechsel bezeichneten Lebensphase ist nichts anderes als die Veränderung des Hormonzusammenspiels im Frauen-Organismus gemeint. Ab einem bestimmten Alter sinkt nämlich die Produktion der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron und der Körper bildet seine Fähigkeit zur Fortpflanzung zurück. Im Schnitt dauert das Klimakterium – so wird der Zeitraum der Wechseljahre auch genannt – etwa zehn Jahre und umfasst vier Phasen. Wobei die Übergänge zwischen den vier Phasen fließend und auch bei jeder Frau anders verlaufen können. Auch wann eine Frau in die Wechseljahre kommt, ist von Frau zu Frau verschieden. Ebenso wie die Frage, ob es zu unangenehmen Begleiterscheinungen kommt oder nicht. Rund zwei Drittel der Frauen erleben den Wechsel laut Statistik beschwerdefrei bzw. ohne gröbere Wechseljahresbeschwerden. Bei einem Drittel leidet die Lebensqualität hingegen deutlich.
Die 4 Phasen im Detail
1. Prämenopause: Warm-up für den Wechsel
Die erste Phase, die so genannte Prämenopause, beginnt für gewöhnlich rund um das 40. Lebensjahr. Frauenkörper treffen ab diesem Zeitpunkt die ersten Vorbereitungen, um die fruchtbare Zeit zu beenden. So wird die Produktion der weiblichen Sexualhormone Progesteron und Östrogen reduziert, woraufhin die Menstruationszyklen erste Unregelmäßigkeiten aufweisen können. Länger anhaltende oder sehr starke Blutungen sind in dieser Phase ebenso möglich wie Zwischenblutungen. Zu den unregelmäßigen Blutungen können in dieser Phase auch Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen, Brustspannen, Gewichtszunahme oder Migräne als mögliche Begleiterscheinungen auftreten.
2. Perimenopause: Jetzt wird’s hitzig!
Die Prämenopause dauert im Schnitt sechs bis sieben Jahre, bis sie in die Perimenopause übergeht. Diese Phase beginnt durchschnittlich mit 47 Jahren und umfasst die Jahre unmittelbar vor sowie das Jahr nach der letzten Regelblutung – in Summe können das etwa vier bis fünf Jahre sein. Die Perimenopause ist insbesondere durch Hormonschwankungen geprägt, bedingt durch die Abnahme der Eierstockfunktion. Die Eierstöcke reagieren nur mehr eingeschränkt auf die Steuerhormone der Hirnanhangdrüse (LH und FSH), die während der fruchtbaren Jahre die Follikelreifung stimulieren. Infolgedessen kommt es zu einer verstärkten Ausschüttung des follikelstimulierenden Hormons (FSH) – die Follikelreifung und somit auch die Östrogen-Bildung soll dadurch noch einmal stark angeregt werden. Weil der Progesteron-Spiegel in dieser Zyklusphase jedoch nur mehr gering ansteigt, liegt neben einem Zuviel an Östrogen gleichzeitig ein Progesteron-Mangel vor. Kein Wunder, dass der Wechsel und damit auch allfällige Beschwerden während dieser Phase auf ihren Höhepunkt zusteuern. Typisch für die Hochphase der Wechseljahre sind Symptome wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Durchschlafprobleme, depressive Verstimmungen, Antriebslosigkeit sowie Zyklusstörungen bis hin zum längeren Ausbleiben der Periode.
3. Menopause: Der große Showdown
Während das Östrogen kontinuierlich abnimmt, neigen sich auch die Eizellenvorräte dem Ende zu, bis der Eisprung schließlich gänzlich ausbleibt. Die Menopause steht bevor, wobei diese streng genommen weniger als Phase, sondern vielmehr als Zeitpunkt zu verstehen ist. Schließlich bezeichnet die Menopause konkret die letzte Regelblutung im Leben einer Frau, auch wenn der Begriff fälschlicherweise oft als Synonym für die Wechseljahre im Allgemeinen verwendet wird. Die letzte Regel tritt durchschnittlich im Alter von etwa 52 Jahren auf. Wann die Menopause stattgefunden hat, lässt sich naturgemäß erst im Nachhinein feststellen. Auch lässt sich der genaue Zeitpunkt nicht durch bestimmte Menopause-Anzeichen vorhersagen.
4. Postmenopause: Loslasseneines Lebensabschnitts
Etwa zwölf Monate nach der Menopause beginnt die letzte Phase der Wechseljahre: die Postmenopause. Fachleute gehen davon aus, dass die Eierstöcke ihre Arbeit nach der letzten Monatsblutung endgültig eingestellt haben. Danach sind Frauen nicht mehr fruchtbar, das heißt, sie können – bis auf sehr seltene Ausnahmen – nicht mehr schwanger werden. Die Progesteron- und Östrogenproduktion hat ihren Tiefpunkt erreicht, mit weiteren möglichen Begleiterscheinungen als Folge. So klagen Frauen in dieser Phase häufig über Rücken- und Gelenksschmerzen, trockene Haut und Schleimhäute sowie Scheidentrockenheit. Aufgrund des niedrigen Östrogenspiegels steigt ab dieser Lebensphase gerade bei Frauen das Risiko für Osteoporose (Knochenschwund), das heißt, die Knochen können brüchiger werden. Viele Frauen leiden nun auch unter Haarausfall und/oder Haarwuchs im Gesicht, was auf einen relativen Überschuss des männlichen Sexualhormons Testosteron zurückzuführen ist. Etwa 15 Jahre nach der Menopause beginnt das so genannte Senium („das höhere Alter“). Dann sind die Wechseljahre endgültig vorbei.
Das hilft gegen Beschwerden in den Wechseljahren
- Mit Sport Wallungen wegpowern
Vielen Frauen im Wechsel machen Schweißausbrüche, Nachtschweiß oder Wallungen ordentlich zu schaffen. Dabei gibt es relativ einfache und natürliche Möglichkeiten, um hier gegenzusteuern: die Hitzewallungen mit Sport wegpowern. Denn es gilt als erwiesen, dass Frauen, die sich nur selten bewegen, dreimal so häufig an Hitzewallungen leiden wie Sportliebhaberinnen. Besonders bewährt hat sich Ausdauersport, bei dem der Körper sich ordentlich anstrengen muss und auf Temperaturschwankungen reagiert. Ideal ist Bewegung in der Natur, wie Wandern, Walken, Joggen oder auch Schwimmen.
- Pflanzliche Helferlein bei Hitzewallungen
Neben Sport und Fitness haben sich auch verschiedene pflanzliche Wegbegleiter zur Reduktion von Schwitzen sowie auch Antriebslosigkeit bewährt. So enthält zum Beispiel die Yamswurzel den Inhaltsstoff Diosgenin, eine Vorstufe von Progesteron. Extrakte aus dem Krautgewächs Mönchspfeffer können dabei unterstützen, den Hormonspiegel zu harmonisieren. Durch die enthaltenen Terpene verringert Mönchspfeffer die Prolaktin-Produktion im Körper und kann so die mangelnde Östrogen- und Progesteronproduktion ein Stück weit ausgleichen. Mit Inhaltsstoffen, die eine östrogenähnliche Wirkung haben, punktet wiederum die Traubensilberkerze, die erwiesenermaßen auch einen positiven Effekt auf den Serotonin-Haushalt hat und damit auch bei Stimmungsschwankungen gute Dienste leisten kann.