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Food Coma vermeiden und bekämpfen

Tipps gegen das Völlegefühl

Sie kennen es bestimmt: Nach dem Essen setzen Sie sich hin und binnen Minuten schleicht sich plötzlich eine heftige Müdigkeit ein, gefolgt von Heißhunger am Nachmittag. Wir erklären, was das „Food Coma“ ist und wie Sie Abhilfe schaffen können.

Gerade an Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten essen viele Leute oft sehr deftig und vielleicht etwas mehr, als sie es sonst tun. Die Folge: ein unangenehmes Völlegefühl, welches zu einem Tief führt. Die Konzentration lässt nach und der Antrieb, etwas Produktives zu tun, ebenfalls. Der Körper setzt nämlich alle Energie dafür ein, das Essen zu verdauen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, was genau ein Food Coma ist, wie Sie es vermeiden können und was Sie tun sollten, wenn Sie doch mal zu viel gegessen haben.

Was ist das Food Coma?

Als Food Coma – auch Foodcoma, Food-Koma oder postprandiale Somnolenz genannt – wird ein Zustand der Trägheit nach einer üppigen Mahlzeit bezeichnet. Auch Konzentrationsschwäche, gefolgt von einem Mittagstief und einer Heißhunger-Attacke am Nachmittag können die Folge sein. Dieser „Durchhänger“ nach dem Essen ist eine Reaktion unseres Körpers auf die Aufnahme von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil von Zucker oder einfachen Kohlenhydraten. Diese lassen unseren Blutzuckerspiegel zuerst rasant ansteigen, was auch als „sugar rush“ bezeichnet wird. Nach dem rasanten Anstieg folgt ein rascher Abfall, der „sugar crash“ genannt wird. Der Blutzuckerspiegel sinkt, da der Körper als Reaktion auf die hohe Zuckeraufnahme zu viel blutzuckersenkendes Insulin ausschüttet.

Nach dem Essen ist der Körper damit beschäftigt, die Mahlzeit zu verdauen. Warum das Food Coma zu Müdigkeit führt, ist noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise liegt das am Serotonin, das sich durch die Kombination von kohlenhydrathaltigen und tryptophanhaltigen Lebensmitteln bildet. Dieses Hormon macht uns müde. Anderseits kann auch der natürliche Rhythmus schuld daran sein, denn Menschen sind darauf ausgelegt, „nach der Jagd“ mittags zu ruhen.

Warum entsteht ein Food Coma?

Dass wir zu viel essen und uns danach träge fühlen, kann jedem mal passieren. Ein Food Coma ist also nichts Schlimmes. Meist entsteht ein Food Coma dadurch, dass wir uns übernommen haben. Die Augen waren dann mal wieder größer als der Magen. Aber auch die Gesellschaft hat einen Einfluss auf unser Essverhalten. In einer geselligen Runde essen wir oft mehr, als wenn wir allein essen. Das liegt meist daran, dass viel Essen aufgetischt wird. Wenn die Gerichte dann noch den ganzen Abend auf dem Tisch stehen bleiben, ist die Verlockung groß, immer mal wieder zuzugreifen. Vor allem an Feiertagen wie Weihnachten oder an Geburtstagen ist das Risiko hoch.

„Iss deinen Teller leer, dann gibt es morgen gutes Wetter“. Dieses Sprichwort kennen wir doch alle. Oft essen wir einfach zu viel, weil wir alles auf dem Teller aufessen wollen – obwohl wir eigentlich schon satt sind. Das wird unter anderem gemacht, um zu zeigen, dass es einem geschmeckt hat. Übrigens: Das Sprichwort geht vermutlich auf einen niederdeutschen Spruch zurück, der übersetzt eigentlich besagt, dass es am nächsten Tag wieder etwas Gutes bzw. Frisches gibt.

Food Coma vermeiden – 3 Tipps

Wie können wir ein Food Coma also vermeiden und das unangenehme Leistungstief nach dem Essen umgehen? Wir zeigen Ihnen drei Tipps, die Sie einfach im Alltag anwenden können.

1. Auf schwerverdauliche Lebensmittel verzichten

Meist macht es keinen Unterschied, ob Sie viel oder wenig essen. Was sich viel mehr auf das Ausmaß des Food Comas auswirkt, ist die Wahl der Nahrungsmittel. Denn schwere und fettige Lebensmittel wie Milchprodukte oder Fleisch sind schwerer zu verdauen. Salat und Gemüse hingegen können einfacher verdaut werden und sorgen dementsprechend kaum für ein Food Coma.

Unsere Empfehlung lautet deshalb, beim Mittagessen auf komplexe Kohlehydrate zu setzen und einfache Kohlenhydrate zu vermeiden. Erstere lassen den Blutzuckerspiegel weniger rasant ansteigen und können dementsprechend dabei helfen, das Food Coma zu mindern oder ganz zu vermeiden. Greifen Sie also besser zu:

  • Gemüse und Salat anstelle von weißem Reis oder Pommes als Beilage
  • Magerem Fleisch wie Hühnchen anstelle von fettigem Fleisch wie Schweinebauch
  • Magerem Fisch wie Scholle oder Kabeljau anstelle von fettigem Fisch wie Lachs
  • Vollkornbrot oder -nudeln anstelle von Weißbrot oder Weizennudeln
  • Wasser oder ungesüßtem Tee anstelle von zuckerhaltigen Getränken wie Saft und Softdrinks
  • Ganze Früchte anstelle von Smoothies

Auf blähende Lebensmittel wie Rohkost, Kohlsorten oder Bohnen sowie auf kohlensäurehaltige Getränke sollten Sie ebenfalls verzichten. Essen Sie darüber hinaus am besten mittags nicht allzu fettig und zuckerhaltig.

Weiterhin kann es helfen, mehrere kleinere Mahlzeiten als Snack zu sich zu nehmen. Trinken Sie zudem ausreichend vor den Mahlzeiten, denn oft verwechseln wir Hunger mit Durst. Wenn Sie vor dem Essen etwas getrunken haben, ist es wahrscheinlich, dass sie weniger Hunger haben und dementsprechend weniger essen.

Und das Wichtigste: Lassen Sie sich während des Essens nicht stressen. Genießen Sie Ihre Mahlzeiten und planen Sie genügend Zeit ein.

2. Den Darm vorbereiten

Um den Darm auf die bevorstehenden Feierlichkeiten vorzubereiten, können Sie bereits ein paar Wochen vorher mit der Einnahme von Probiotika starten. Wer nach dem Essen häufig Probleme mit Blähungen und Völlegefühl hat, kann zusätzlich Tabletten zur Magen-Darm-Entspannung einnehmen.

Artischocken-Extrakt regt die Verdauung an und kann helfen, Verstopfung vorzubeugen. Besonders empfehlenswert sind Produkte mit Mariendistelöl, da die enthaltenen Bitter- und Gerbstoffe die Verdauung ankurbeln und einem Völlegefühl entgegenwirken.

3. Tabletten für unterwegs mitnehmen

Neben Strategien gegen das Völlegefühl in der Weihnachtszeit ist es zu empfehlen, sich auf weitere unangenehme Situationen, die auftreten können, vorzubereiten. Wer unter einer Laktose-Intoleranz leidet, sollte beispielsweise immer Laktase-Tabletten bei sich haben.

Weiter ist es ratsam, den Verdauungsschnaps stehen zu lassen und stattdessen einen Magenbitter zu trinken. Diesen gibt es übrigens auch als alkoholfreie Variante. Neigen Sie zu Magenübersäuerung oder Sodbrennen, können Samarin und/oder Magensalz-Tabletten Wunder wirken.

Was tun, wenn das Food Coma schon einsetzt?

Wenn Sie eine üppige Mahlzeit mit schwer verdaulichen Lebensmitteln zu sich genommen haben, dann können folgende Maßnahmen helfen:

  • Bewegung
    Bewegung ist das A und O und bringt den Kreislauf wieder in Schwung. Das muss nicht direkt ein Spaziergang sein: Auch das Arbeiten im Stehen oder ein paar kleine Übungen können bereits hilfreich sein.
  • Frische Luft
    Auch frische Luft ist gut für den Kreislauf. Gehen Sie nach draußen und bewegen Sie sich ein bisschen oder lüften Sie den Raum.
  • B-Vitamine
    Die Einnahme von B-Vitaminen kann ebenfalls von Vorteil sein, da sie die geistige Leistungsfähigkeit fördern. Weitere Tipps für ein verbessertes Konzentrationsvermögen finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema.
  • Tiefes Atmen
    Kontrolliertes, tiefes Atmen in den Bauch oder in die Lunge sowie das Riechen an ätherischen Ölen können ebenfalls bei einem akuten Food Coma helfen.
  • Viel trinken und nichts essen
    Lassen Sie Ihrem Körper Zeit, die Mahlzeit zu verdauen, und essen Sie erst einmal nichts. Wasser trinken kann hingegen förderlich sein. In unserem Guide zum richtigen Trinkverhalten erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen.
  • Bauchmassage
    Manchmal hilft auch eine Bauchmassage. Nehmen Sie ruhig Bäuchleinöl, das auch für Magenbeschwerden bei Babys verwendet wird. Tragen Sie es in kreisenden Bewegungen auf den Bauch auf und massieren Sie langsam vom Magen abwärts.
  • Keinen Kaffee trinken
    Viele schwören auch auf Koffein in Form von Kaffee. Das ist aber nicht zu empfehlen, denn meist bleibt es nicht bei einem Kaffee, sondern es folgen ein oder zwei Kekse dazu. Diese wiederum sorgen wieder für den Anstieg des Blutzuckers. Auch Milch oder Zucker können Ihren Zustand eher verschlimmern.
  • Mittagsschlaf
    Zuletzt kann aber auch ein kleines Schläfchen von maximal 30 Minuten helfen. Schlafen Sie aber nicht länger, damit die Tiefschlafphase nicht einsetzt.

Ein Food Coma ist nicht schädlich für die Gesundheit. Sollten Sie jedoch bemerken, dass Sie nach dem Essen häufig müde und antriebslos sind, sollten Sie Ihre Essensgewohnheiten überdenken. Kombinieren Sie Ihre Mahlzeiten immer mit etwas Gemüse, damit das Essen nicht so schwer im Magen liegt. Zudem hat Gemüse wenig Kalorien und ist aufgrund der Vitamine gut für die Gesundheit. 

Der Gang zur Toilette

Helfen die oben aufgeführten Maßnahmen nicht und Sie haben das Gefühl, dass Sie einen vollen Magen haben, aber nicht zur Toilette gehen können, dann kann zur Not auch ein Abführmittel genutzt werden. Seien Sie bei der Verwendung aber vorsichtig. Weitere Tipps für das richtige Verhalten bei Verstopfung und einen fitteren Darm finden Sie in unserem Ratgeber.

Führt das Food Coma auf der anderen Seite zu Durchfall, dann kann dieses Getränk helfen: Einfach je einen Teelöffel Flohsamenschalen und Heilerde in ein Glas stilles Wasser einrühren und trinken. So werden die Giftstoffe gebunden, die für den Durchfall verantwortlich sind, und die Darmschleimhaut baut sich wieder auf. Das Getränk kann bei Bedarf drei- bis viermal über den Tag verteilt getrunken werden. Mehr Tipps für eine gute Verdauung finden Sie hier.

FAQ: Food Coma

Was ist ein Food Coma?

Bei einem Food Coma (auch Foodcoma oder Food-Koma) handelt es sich um einen Zustand der Müdigkeit und Trägheit, der nach dem Essen auftritt. Auch die Konzentration lässt in diesem Zustand meist nach. Grund dafür sind oft Lebensmittel, die schwer zu verdauen sind. Darunter fallen zum Beispiel Fleisch- und Milchprodukte. Sie lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen, aber auch schnell wieder abfallen. Der Körper ist damit beschäftigt, die Mahlzeit zu verdauen und hat deshalb nur noch wenig Energie.

Food Coma - was hilft?

Setzt das Mittagstief nachdem Essen ein, dann hilft Bewegung am besten, um die Verdauung in Schwung zubringen. Machen Sie zum Beispiel einen kleinen Spaziergang. Tiefes ein- und ausatmen kann ebenfalls helfen, genauso wie eine Bauchmassage. Nicht zuletzt kann auch der Gang zur Toilette für Erleichterung sorgen.

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